Nahost

Libanon: Verbündete der Hisbollah verlieren bei Parlamentswahl Sitze gegen Rivalen

Bei der Parlamentswahl im krisengeschüttelten Libanon haben die schiitische Hisbollah und ihre Verbündeten ihre Mehrheit verloren. Dem vorläufigen Endergebnis vom Dienstag zufolge kommen sie zusammen nur noch auf 62 von 128 Abgeordneten.
Libanon: Verbündete der Hisbollah verlieren bei Parlamentswahl Sitze gegen RivalenQuelle: AFP © Ibrahim Chalhoub

Die Hisbollah ist die einflussreichste Kraft im Libanon. Bei der Parlamentswahl haben ihre Partner an Zustimmung verloren, und damit verliert der Hisbollah-Block seine Mehrheit im Parlament. Die Verbündeten der schiitischen Partei erlitten im ganzen Land Einbußen, wie aus den am Dienstag vom Innenministerium veröffentlichten Ergebnissen hervorgeht.

Die christliche Partei von Präsident Michel Aoun, die Freie Patriotische Bewegung (FPB), ein Verbündeter der Hisbollah, ist nun nicht mehr der größte christliche Parlamentsblock des Landes. Bei der Parlamentswahl zeichneten sich die prosaudischen "Libanesischen Kräfte" (FL) als Gewinner in der christlichen Community ab. Die Partei FL gewann mehrere Sitze hinzu und dürfte damit zur größten christlichen Partei avancieren. Die FPB gewann bei den Wahlen am Sonntag 18 Sitze, verglichen mit 20 für die FL, berichtet Al Jazeera

Andere wichtige Verbündete der Hisbollah, wie der Drusenführer Talal Arslan aus dem Distrikt Aley und der sunnitische Führer Faisal Karami in Tripoli, verloren ebenfalls ihre Sitze an die sogenannten Anti-Establishment-Kandidaten. Darüber hinaus verloren zwei von der Hisbollah unterstützte Kandidaten in den Wahlhochburgen der Bewegung im Südlibanon gegen unabhängige Kandidaten.

Dem vorläufigen Endergebnis vom Dienstag zufolge kommt der Hisbollah-Block zusammen nur noch auf 62 von 128 Abgeordneten. Bei der Abstimmung 2018 kam dieser noch auf 71 Abgeordnete.

Die Wahlbeteiligung in Gebieten mit sunnitischer Mehrheit ging nach ersten Ergebnissen stark zurück. Dies ist auf den Rückzug des früheren Ministerpräsidenten Saad Hariri und seinen Aufruf zum Wahlboykott zurückzuführen. Der amtierende Ministerpräsident Nadschib Mikati bezeichnete die Wahl als einen "Erfolg in jeder Hinsicht". Er äußerte die Hoffnung, dass "aus diesen Wahlen ein Parlament hervorgeht, das mit der künftigen Exekutive zusammenarbeitet, um dem Libanon aus seiner derzeitigen Krise zu helfen".

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