Nahost

Gewaltsame Auseinandersetzungen um al-Aqsa-Moschee in Jerusalem

In Jerusalem ist es erneut zu Kämpfen zwischen Palästinensern und israelischen Sicherheitskräften gekommen. Während die israelische Seite den Palästinensern die Schuld gibt, sprechen die Palästinenser von einer versuchten Erstürmung des Moscheegeländes durch jüdische Gruppen unter Polizeischutz.
Gewaltsame Auseinandersetzungen um al-Aqsa-Moschee in JerusalemQuelle: www.globallookpress.com © Ilia Yefimovich/dpa

In Jerusalem ist es erneut zu einer Konfrontation zwischen israelischen Sicherheitskräften und Palästinensern gekommen, nachdem israelische Polizisten das Gelände um die al-Aqsa-Moschee betreten hatten, wie die Zeitung Hürriyet Daily News berichtet. Bereits vor zwei Tagen war es auf dem Tempelberg in der für die drei monotheistischen Religionen heiligen Stadt zu schweren Auseinandersetzungen gekommen.

Die israelische Polizei begründete ihre Aktion, bei der sie das Gelände vor der Moschee von Palästinensern räumte, damit, dass sie einen routinemäßigen Besuch von Juden zur heiligen Stätte ermöglichen wolle. Zudem warfen die israelischen Sicherheitskräfte den Palästinensern vor, in Vorbereitung möglicher Zusammenstöße Steine gesammelt und Barrikaden errichtet zu haben. Die Polizei erklärte, die Religionsfreiheit sowohl von Muslimen als auch von Juden durchsetzen zu wollen.

Ein Korrespondent des arabischen Senders Al Mayadeen, der in der Nähe der libanesischen Miliz Hisbollah verortet wird, berichtete hingegen, dass es sich um einen Erstürmungsversuch israelischer Siedler unter dem Schutz der israelischen Sicherheitskräfte gehandelt habe. Die Siedler wollten angeblich in die südliche Gebetshalle der Moschee, die die drittheiligste Stätte des Islams ist, gelangen.

Bei den aktuellen Zusammenstößen sind laut Angaben palästinensischer Rettungskräfte zehn Menschen verletzt worden.

Die israelische Polizei beschuldigte palästinensische Jugendliche zudem, in der Nähe der Ostjerusalemer Altstadt Steine auf Busse geworfen zu haben, in denen sich jüdische Besucher befunden hätten. Die Sicherheitskräfte nahmen mindestens zwei Verdächtige fest.

Derweil erklärte die iranische Revolutionsgarde am Freitag ihre "unbeirrte Unterstützung für Palästina". Die jüngsten "israelischen Aggressionsakte" nach "den jüngsten Operationen junger und gläubiger Palästinenser gegen das zionistische Regime" würden zeigen, dass Tel Aviv sich vor der Entstehung einer "modernen Intifada" fürchte. Die iranische Eliteeinheit wies zudem darauf hin, dass die "israelische Entweihung" der al-Aqsa-Moschee und die "brutalen Angriffe auf wehrlose Gläubige" zum Scheitern verurteilt seien und den "heldenhaften Aufstand der Intifada-Kämpfer" nicht untergraben werden würden. Der Aufstand werde den "Zionisten zu noch ernsteren Albträumen und Herausforderungen" zwingen.

Vor einem Jahr brach nach Auseinandersetzungen zwischen palästinensischen Demonstranten und israelischen Polizisten in Jerusalem ein elftägiger Krieg zwischen der islamistischen Hamas und der israelischen Armee aus.

Ostjerusalem ist seit der Eroberung des Gebiets durch Israel im Sechstagekrieg im Jahr 1967 zwischen Palästinensern und Israelis umstritten. Während Palästinenser den Stadtteil als Hauptstadt eines zukünftigen eigenen Staates beanspruchen, annektierte Israel kurz nach der Eroberung das Gebiet in einem international nicht anerkannten Schritt.

Besonders umstritten ist der Status des Tempelberges, auf dem sich die al-Aqsa-Moschee befindet, die eine besondere Bedeutung für Muslime hat. Aber auf dem Terrain soll sich in der Antike ebenfalls der israelitische Tempel befunden haben. Während die meisten jüdischen Strömungen eine Wiederrichtung des Tempels ablehnen und keine Schritte unternehmen, um den derzeitigen Status quo zu ändern, fordern nationalistisch-fundamentalistische jüdische Gruppen, den Tempelberg erneut als jüdische Glaubensstätte zu errichten.

Jahrelang war es jüdischen Besuchern eigentlich verboten, das Gebiet für Gebete zu betreten, um Spannungen zu vermeiden, jedoch versuchten in der letzten Zeit einige radikale jüdische Gruppen immer wieder, unter Polizeischutz das Gebiet des Tempelberges zu betreten, was von Palästinensern als Provokation empfunden wird, da sie das als Schritt hin zur Übernahme der al-Aqsa-Moschee befürchten, was Israel jedoch abstreitet.

Mehr zum ThemaIsraelische Armee stürmt Flüchtlingslager in Dschenin und erschießt einen Palästinenser

Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen. Und dies nicht nur hinsichtlich des Ukraine-Kriegs. Der Zugang zu unserer Website wurde erschwert, mehrere Soziale Medien haben unsere Accounts blockiert. Es liegt nun an uns allen, ob in Deutschland und der EU auch weiterhin ein Journalismus jenseits der Mainstream-Narrative betrieben werden kann. Wenn Euch unsere Artikel gefallen, teilt sie gern überall, wo Ihr aktiv seid. Das ist möglich, denn die EU hat weder unsere Arbeit noch das Lesen und Teilen unserer Artikel verboten. Anmerkung: Allerdings hat Österreich mit der Änderung des "Audiovisuellen Mediendienst-Gesetzes" am 13. April diesbezüglich eine Änderung eingeführt, die möglicherweise auch Privatpersonen betrifft. Deswegen bitten wir Euch bis zur Klärung des Sachverhalts, in Österreich unsere Beiträge vorerst nicht in den Sozialen Medien zu teilen.