Nahost

Huthi-Raketenangriff auf Ölanlagen: USA stationieren erneut Abwehrsysteme in Saudi-Arabien

Die USA sollen in den letzten Wochen zahlreiche Patriot-Batterien nach Saudi-Arabien verlegt haben, obwohl sie zuvor mit deren Abzug begonnen hatten. Zeitgleich mit rasant steigenden Ölpreisen attackierten die Huthis erneut Ölanlagen in Saudi-Arabien.
Huthi-Raketenangriff auf Ölanlagen: USA stationieren erneut Abwehrsysteme in Saudi-ArabienQuelle: AFP © Andrew Caballero

Die USA hatten unlängst ihr fortschrittlichstes Raketenabwehrsystem und die Patriot-Batterien aus Saudi-Arabien abgezogen, obwohl das Königreich in letzter Zeit mit anhaltenden Luftangriffen der Ansarollah (besser bekannt als "Huthis") vom Jemen aus zu kämpfen hat. Saudi-Arabien soll laut dem Wall Street Journal zudem im Dezember 2021 die Munition ausgegangen sein, mit der das Land sich gegen Drohnen- und Raketenangriffe auf das Staatsgebiet verteidigt. Grund für diese Entwicklung ist, dass die USA sich insbesondere vom Nahen Osten abkehren, um China im Pazifik entgegenzutreten. US-Sicherheitsbeamte hatten zuletzt mehrfach angedeutet, dass die USA sich fortan auf den geopolitischen Aufstieg Chinas und Russlands fokussieren wollten.

Nun, inmitten des Ukraine-Krieges, berichtet die Nachrichtenagentur AP, dass die USA in den letzten Wochen wieder eine beträchtliche Anzahl an Patriot-Abwehrraketen nach Saudi-Arabien verlegt hätten, da die Biden-Regierung versuche, Spannungen zwischen den USA und Saudi-Arabien abzubauen.

Der Nationale Sicherheitsberater des Weißen Hauses Jake Sullivan verurteilte am Sonntag die Huthis im Jemen, nachdem diese am 19. März mit mehreren bewaffneten Drohnen und einer ballistischen Rakete erneut Energieanlagen Saudi-Arabiens angegriffen hatten. Die saudische Nachrichtenagentur SPA hatte zunächst unter Verweis auf die Militärkoalition einen Angriff auf eine Anlage des saudi-arabischen Öl-Konzerns Aramco in Dschasan sowie auf eine Entsalzungsanlage in Al-Schakeek gemeldet. In späteren Erklärungen teilte die saudische Koalition mit, dass auch ein Kraftwerk in der Nähe von Dschasan von einer Drohne angegriffen worden sei. SPA veröffentlichte Fotos und ein Video, das Feuerwehrleute bei der Bekämpfung eines Brandes zeigt. Ein viertes Angriffsziel war demnach eine Tankstelle in Chamis Muschait.

In einer Erklärung teilte die saudische Regierung am Montag mit, dass das Königreich angesichts der Angriffe der Huthis auf Ölanlagen keine Verantwortung für etwaige Engpässe bei der Ölversorgung der globalen Märkte trägt. Die Beziehungen zwischen den USA und Saudi-Arabien sind seit dem Amtsantritt Joe Bidens angespannt. Der US-Präsident weigert sich seither, direkt mit Kronprinz Mohammed bin Salman zu verhandeln, während er die Huthis von der schwarzen Liste strich.

Angesichts des Importstopps für russisches Öl versuchten die USA in letzter Zeit, Saudi-Arabien und die Vereinigten Arabischen Emirate (VAE) dazu zu drängen, ihre Ölproduktion zu erhöhen. Washingtons Anfragen wurden aber kürzlich von beiden Staaten abgelehnt. Saudi-Arabien hat zurzeit andere Prioritäten, nämlich die Abwehr Irans in der Region. Die Wiener Gespräche zur Wiederbelebung des Atomdeals mit Iran stehen kurz vor dem Durchbruch. Die US-Amerikaner kooperieren auf einmal umfassender mit den Iranern als sonst, da sie die nach den harten Sanktionen gegen Russland steigenden Ölpreise stabilisieren wollen.

Mehr zum ThemaHuthi-Raketenangriff auf Riad: Saudi-Arabien fordert vom Westen Nachschub für Abwehrsystem

Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen. Und dies nicht nur hinsichtlich des Ukraine-Kriegs. Der Zugang zu unserer Website wurde erschwert, mehrere Soziale Medien haben unsere Accounts blockiert. Es liegt nun an uns allen, ob in Deutschland und der EU auch weiterhin ein Journalismus jenseits der Mainstream-Narrative betrieben werden kann. Wenn Euch unsere Artikel gefallen, teilt sie gern überall, wo Ihr aktiv seid. Das ist möglich, denn die EU hat weder unsere Arbeit noch das Lesen und Teilen unserer Artikel verboten. Anmerkung: Allerdings hat Österreich mit der Änderung des "Audiovisuellen Mediendienst-Gesetzes" am 13. April diesbezüglich eine Änderung eingeführt, die möglicherweise auch Privatpersonen betrifft. Deswegen bitten wir Euch bis zur Klärung des Sachverhalts, in Österreich unsere Beiträge vorerst nicht in den Sozialen Medien zu teilen.