Nahost

Schiiten in Bahrain protestieren: Israelischer Ministerpräsident reist nach Manama

Naftali Bennett hat als erster israelischer Regierungschef Bahrain besucht. Während Bahrains Regierende Sunniten sind, besteht die Mehrheit der Bevölkerung aus Schiiten mit starken Sympathien für Iran. Der Großteil von ihnen lehnt den Normalisierungsprozess mit Israel ab.
Schiiten in Bahrain protestieren: Israelischer Ministerpräsident reist nach ManamaQuelle: AFP © GPO

Der israelische Ministerpräsident Naftali Bennett reiste am Montagabend nach Manama, die Hauptstadt Bahrains, zu seinem ersten offiziellen Besuch in diesem arabischen Land am Persischen Golf. Bennett wurde mit einer Ehrengarde vom Außenminister Bahrains, Abdullatif bin Raschid al-Sajani, am Flughafen empfangen. 

Das Treffen zwischen dem israelischen Ministerpräsidenten und König Hamad bin Isa Al Chalifa wird sich auf die Stärkung der Sicherheit und der wirtschaftlichen Zusammenarbeit zwischen den beiden Staaten konzentrieren, nachdem sie im September 2020 auf Betreiben des damaligen US-Präsidenten Donald Trump im Rahmen der Abraham-Abkommen diplomatische Beziehungen aufgenommen hatten. "In diesen turbulenten Zeiten ist es wichtig, dass wir von dieser Region aus eine Botschaft des guten Willens, der Zusammenarbeit und des Zusammenstehens gegen gemeinsame Herausforderungen aussenden", sagte Bennett vor dem Abflug nach Bahrain.

Die Reise erfolgt zu einem entscheidenden Zeitpunkt für den Nahen Osten. Die USA und andere Großmächte verhandeln mit Iran in Wien über die Wiederherstellung des Atomabkommens von 2015. Das neue Abkommen soll das iranische Atomprogramm im Austausch für die Aufhebung der Sanktionen gegen Teheran wieder einschränken. Um die Gespräche in der finalen Phase zu erleichtern, ließen die USA kürzlich einige Sanktionen fallen. 

Der israelische Verteidigungsminister Benny Gantz reiste Anfang Februar nach Manama und unterzeichnete ein Sicherheitsabkommen mit Bahrain. In Begleitung seines bahrainischen Kollegen Abdullah bin Hassan Al Nuaimi besuchte Gantz in einem provokativen Schritt seinerzeit das Hauptquartier der 5. Flotte der US-Marine, die in Bahrain stationiert ist. Berichten zufolge soll zum ersten Mal ein israelischer Marineoffizier nach Bahrain entsandt werden.

Nach einer Reihe von Luftangriffen auf Abu Dhabi durch die von Iran unterstützte Huthi-Bewegung im Jemen diskutierten auch Israel und die Vereinigten Arabischen Emirate bereits neue Wege zum "Schutz des Golfstaats", einschließlich des Verkaufs fortschrittlicher israelischer Luftverteidigungssysteme, berichtete das Wall Street Journal am Montag. Ein Abkommen würde israelische Militärausrüstung direkt vor die Haustür Irans stellen und die Sicherheitsarchitektur in der Region umgestalten. 

Während Bahrains Regierende Sunniten sind, besteht die Mehrheit der Bevölkerung des Landes aus Schiiten mit starken Sympathien für Iran, wobei der Großteil von ihnen den Normalisierungsprozess mit Israel offen ablehnt. Schiiten gingen am Montag anlässlich elften Jahrestags der Proteste in Bahrain im Zuge des sogenannten Arabischen Frühlings in Manama und anderen Städten auf die Straße, um unter anderem gegen Bennetts Besuch zu protestieren. Das sunnitisch regierte Bahrain wirft stets Iran vor, Unruhen in Bahrain geschürt zu haben, ein Vorwurf, den Teheran bestreitet.

Bei seinem Besuch in Bahrain betonte Bennett vor seinem Treffen mit dem König sowie Premierminister und Kronprinz Salman bin Hamad bin Isa Al Chalifa in Manama am Dienstag das gemeinsame Interesse der beiden Länder am Kampf gegen Iran und seine Stellvertreter in der Region. In einem Interview mit der bahrainischen Tageszeitung Al Ayam sagte Bennett, Israel habe es mit "großen Sicherheitsherausforderungen zu tun, die aus derselben Quelle stammen, nämlich der Islamischen Republik Iran". Iran untergrabe die Stabilität in der gesamten Region, behauptet Bennett. Der israelische Ministerpräsident sagte, ein neues Atomabkommen mit Iran wäre "ein strategischer Fehler", der es Teheran ermöglichen würde, "seine nuklearen Fähigkeiten aufrechtzuerhalten".

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