Nahost

Wegen Streits mit David Barnea: Rücktritt des vierten Mossad-Kommandeurs in sieben Monaten

Berichten zufolge trat bereits der vierte Mossad-Kommandeur zurück, seit der neue Direktor des Auslandsgeheimdienstes vor etwa sieben Monaten das Kommando übernommen hatte.
Wegen Streits mit David Barnea: Rücktritt des vierten Mossad-Kommandeurs in sieben MonatenQuelle: AFP © John Macdougall

Der für Spezialoperationen zuständige Kommandant des Auslandsgeheimdienstes Mossad trat wegen Meinungsverschiedenheiten zwischen ihm und David Barnea, dem Direktor des Mossad, zurück, berichtete Haaretz unter Berufung auf Channel 13 News am Sonntag. Der Kommandant, der in dem Bericht mit der Abkürzung "B." benannt wurde, trat nach einem Treffen zurück, bei dem Barnea "B." gesagt haben soll, dass er und andere Beamte unter seinem Kommando zu einer "Last für die Organisation (Mossad)" geworden seien.

Dem Bericht zufolge wollte Barnea die Arbeitsweise der von B. geleiteten Abteilung aufgrund der Schwierigkeiten beim Einsatz israelischer Agenten im Ausland grundlegend ändern, wobei "B." neue Arbeitslinie nicht wie gefordert umgesetzt habe.

Es ist das vierte Mal innerhalb von sieben Monaten, dass ein hochrangiger Mossad-Beamter zurücktrat, seit Barnea Yossi Cohen als Direktor des Mossad abgelöst hatte. Letztes Jahr traten der Technologiechef, der Operationschef und der Leiter der Anti-Terror-Abteilung des Mossad wegen angeblicher Konflikte mit Barnea von ihren Ämtern zurück.

Nachdem Barnea im Juni 2021 vom ehemaligen israelischen Premierminister Benjamin Netanjahu zum Direktor des Mossad ernannt worden war, nannte er Iran "oberste Priorität" und beschuldigte das Land, ständige Fortschritte bei der Herstellung einer mutmaßlichen "Atombombe" zu machen.

Iran und Israel befinden sich in einem Schattenkrieg, der sich in den letzten Monaten immer mehr zuspitzte. Nachdem die USA und Israel 2007 mit dem hochkomplexen Schädling Stuxnet die iranische Nuklearindustrie teilweise sabotiert hatten, steckte Teheran auch viel Energie in die eigenen Fähigkeiten des digitalen Cyberangriffs und der Geheimdienstoperationen. Seither verstärkt Iran kontinuierlich offensive Cyberfähigkeiten und versucht, verdeckte Operationen in seine hybride Kriegsführung gegen Israel zu integrieren.

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