Nahost

Spionagevorwurf: Israelisches Paar in Istanbul verhaftet

Ein Israelisches Paar wurden am Freitag unter Spionageverdacht in der Türkei verhaftet. Mitglieder des israelischen Konsulats in der Türkei erhielten mittlerweile von den dortigen Behörden die Erlaubnis, das in Istanbul festgehaltene israelische Ehepaar zu besuchen. Nach einer Anhörung des Paars vor einem türkischen Gericht wurde die Haft um weitere 20 Tage verlängert.
Spionagevorwurf: Israelisches Paar in Istanbul verhaftetQuelle: AFP © Andreas Solaro

Ein israelisches Paar ist am Freitag unter Spionageverdacht in der Türkei verhaftet worden. Nach Darstellung der israelischen Medien wurden Mordy und Natalie Oknin während eines Urlaubsaufenthaltes von türkischen Beamten in Istanbul festgenommen, als sie den Palast des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdoğan bei einer geführten Tour durch die Stadt fotografierten.

Nach Angaben von Agentur Anadolu wurden das israelische Ehepaar und ein türkischer Staatsangehöriger nach ihrer Festnahme wegen Spionage angeklagt, weil sie 
die Residenz von Präsident Erdoğan vom Istanbuler Çamlıca-Fernsehturm aus fotografiert haben sollen. Das Paar wurde verhaftet, nachdem ein Mitarbeiter des Turms ihr Gespräch belauscht und die Polizei informiert hatte. Demnach sollen die Verdächtigen mutmaßlich Informationen und Dokumente an die israelische Spionagebehörde weitergegeben haben.

Mitglieder des israelischen Konsulats in der Türkei erhielten am Montag von den dortigen Behörden die Erlaubnis, das wegen mutmaßlicher Spionage gegen die Türkei in Istanbul festgehaltene Ehepaar zu besuchen. Mittlerweile hat ein hochrangiger Diplomat des israelischen Außenministeriums sich auf den Weg in die Türkei gemacht, um eine beschleunigte Freilassung des Paares zu erwirken.

Nach einer Anhörung des Ehepaars vor einem türkischen Gericht wurde die Haft um weitere 20 Tage verlängert. Der Anwalt der Angeklagten, Nir Yaslovizh, bezeichnete das Urteil am Freitag als "bizarr und inakzeptabel". Er ist inzwischen in der Türkei gelandet und arbeitet gemeinsam mit dem israelischen Konsulat daran, das Paar freizubekommen. 

Der türkische Geheimdienst hatte Berichten zufolge Anfang Oktober 2021 fünf Zellen eines mutmaßlichen Spionagerings des Mossad zerschlagen. Bei der Operation wurden 15 Männer verhaftet, die im Verdacht stehen, verdeckte Aktivitäten gegen ausländische Studenten und Palästinenser durchzuführen. Die Männer waren der Zeitung Daily Sabah zufolge damit beauftragt, Informationen über ausländische Studenten, insbesondere über an türkischen Universitäten eingeschriebenen Palästinenser, zu sammeln.

Obwohl Ankara und Tel Aviv beide ihre jeweiligen Botschafter nach der völkerrechtswidrigen Anerkennung Jerusalems durch die USA als Hauptstadt Israels im Jahr 2017 zurückzogen, haben beide Seiten den intensiven bilateralen Handel aufrechterhalten.

Der türkische Präsident Erdoğan hatte noch im Juli in einem seltenen Telefonat mit seinem israelischen Amtskollegen Jitzchak Herzog die "große Bedeutung" der wechselseitigen Beziehungen beider Länder für die Sicherheit und Stabilität im Nahen Osten hervorgehoben. 

Mehr zum Thema - Welle von Hackerangriffen gegen Israel: Cyberkrieg zwischen Israel und Iran verschärft sich

Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen. Und dies nicht nur hinsichtlich des Ukraine-Kriegs. Der Zugang zu unserer Website wurde erschwert, mehrere Soziale Medien haben unsere Accounts blockiert. Es liegt nun an uns allen, ob in Deutschland und der EU auch weiterhin ein Journalismus jenseits der Mainstream-Narrative betrieben werden kann. Wenn Euch unsere Artikel gefallen, teilt sie gern überall, wo Ihr aktiv seid. Das ist möglich, denn die EU hat weder unsere Arbeit noch das Lesen und Teilen unserer Artikel verboten. Anmerkung: Allerdings hat Österreich mit der Änderung des "Audiovisuellen Mediendienst-Gesetzes" am 13. April diesbezüglich eine Änderung eingeführt, die möglicherweise auch Privatpersonen betrifft. Deswegen bitten wir Euch bis zur Klärung des Sachverhalts, in Österreich unsere Beiträge vorerst nicht in den Sozialen Medien zu teilen.