Nahost

Ankara stellt Kauf von russischen Jets in Aussicht: Türkei fordert von USA Entschädigung für F-35

Die Türkei fordert die Auslieferung der bereits bezahlten F-35-Jets oder eine Entschädigung seitens der US-Regierung. Andernfalls könnte Ankara Kampfjets vom Typ SU-35 oder SU-57 aus russischer Produktion erwerben.
Ankara stellt Kauf von russischen Jets in Aussicht: Türkei fordert von USA Entschädigung für F-35Quelle: AFP © Adem Altan

Die Türkei hat von den USA erneut die Auslieferung der bereits bezahlten F-35-Kampfjets oder eine Entschädigung gefordert. Sollte das nicht erfolgen, würde Ankara den Kauf von russischen Kampfflugzeugen nicht ausschließen, erklärte der türkische Außenminister Mevlüt Çavuşoğlu am 28. Oktober 2021 in einem Fernsehinterview mit CNN.

"Wenn die USA die Frage der F-35 nicht lösen wollen oder der US-Kongress sie blockiert, wird die Türkei andere Optionen in Betracht ziehen, einschließlich des Kaufs von (in Russland hergestellten) SU-35 oder SU-57."

Derzeit produziere die Türkei 75 Prozent seines militärischen Bedarfs selbst und könne sich bei Bedarf an andere Länder wenden. "Wir decken unseren Bedarf aus verschiedenen Quellen, bis wir unsere eigenen Flugzeuge produzieren", sagte Çavuşoğlu in Bezug auf den Kauf von Kampfjets.

Wie das türkische Verteidigungsministerium am Donnerstag mitteilte, hätten sich die Türkei und die USA darauf geeinigt, die Gespräche zur Lösung des sogenannten F-35 Joint Strike Fighter-Programms fortzusetzen.

Nach dem jüngsten Gipfeltreffen mit Präsident Putin hatte der türkische Staatschef Erdoğan von der US-Regierung die türkischen Investitionen für das Programm der F-35-Jets zurückgefordert. Erdoğan bekundete auch bereits mehrfach sein Interesse an einer weiteren Lieferung russischer Raketenabwehrsysteme des Typs S-400. Niemand könne sich darin einmischen und Einfluss darauf nehmen, welche Verteidigungssysteme die Türkei bei welchem Land kauft, sagte der türkische Staatspräsident bei dieser Gelegenheit.

Ein lang erwartetes Treffen des türkischen Präsidenten Erdoğan und seines US-Amtskollegen Joe Biden beim G20-Gipfel in Rom an diesem Wochenende wurde verschoben. Die Spitzenpolitiker werden sich stattdessen am Rande der UN-Klimakonferenz 2021 in Glasgow treffen, die vom 31. Oktober bis 12. November stattfinden soll. Dort werde man über einen möglichen Kampfjet-Deal diskutieren, teilte Erdoğan gegenüber Journalisten auf dem Rückflug aus Aserbaidschan mit. 

Ankara hatte ursprünglich bis zu 100 dieser Jets des US-Konzerns Lockheed Martin kaufen wollen und bereits 1,4 Milliarden Dollar angezahlt. Den Berichten zufolge will die Türkei als eine mögliche Alternative für dieses Geld ältere US-amerikanische Kampfflugzeuge vom Typ F-16 geliefert bekommen.

Die USA unter Präsident Donald Trump hatte 2019 angekündigt, die Türkei aus dem F-35-Programm auszuschließen, da Ankara das russische Luftabwehrsystem S-400 gekauft hatte. Die US-Regierung begründete ihren Schritt damit, dass das S-400-System Informationen über die F-35-Flugzeuge sammeln und dadurch möglicherweise deren Tarnkappenvorteile ausschalten könnte. 

Die Türkei betont hingegen, dass das S-400-System nicht in die NATO-Systeme integriert werde. Damit stelle es auch keine Bedrohung für das NATO-Bündnis oder seine Ausrüstung dar.

Mehr zum Thema - Nach Treffen mit Putin: Erdoğan fordert von USA für F-35-Jets das Geld zurück

Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen. Und dies nicht nur hinsichtlich des Ukraine-Kriegs. Der Zugang zu unserer Website wurde erschwert, mehrere Soziale Medien haben unsere Accounts blockiert. Es liegt nun an uns allen, ob in Deutschland und der EU auch weiterhin ein Journalismus jenseits der Mainstream-Narrative betrieben werden kann. Wenn Euch unsere Artikel gefallen, teilt sie gern überall, wo Ihr aktiv seid. Das ist möglich, denn die EU hat weder unsere Arbeit noch das Lesen und Teilen unserer Artikel verboten. Anmerkung: Allerdings hat Österreich mit der Änderung des "Audiovisuellen Mediendienst-Gesetzes" am 13. April diesbezüglich eine Änderung eingeführt, die möglicherweise auch Privatpersonen betrifft. Deswegen bitten wir Euch bis zur Klärung des Sachverhalts, in Österreich unsere Beiträge vorerst nicht in den Sozialen Medien zu teilen.