Nahost

Mehrere Tote in Afrin: Krankenhaus in Nordsyrien mit Raketen beschossen

Bei Artillerieangriffen in Nordsyrien sind mindestens 15 Menschen in der von der Türkei besetzten Stadt Afrin getötet worden. Dabei wurde auch ein Krankenhaus getroffen. Die Türkei macht kurdische Milizen (SDF) für den Angriff verantwortlich.
Mehrere Tote in Afrin: Krankenhaus in Nordsyrien mit Raketen beschossenQuelle: AFP © Omar Haj Kadour

Bei Artillerieangriffen auf Wohngebiete und ein Krankenhaus im Norden Syriens am Samstag wurden mindestens 15 Menschen getötet, berichtet AP. Zudem gab es zahlreiche Verletzte. Die nordwestlich von Aleppo gelegene Stadt wurde dabei mit Raketen beschossen. Auch Kinder sollen unter den Opfern sein.

Der Direktor des Krankenhauses in Afrin, Hussam Adnan, sagte, zwei Granaten hätten die Entbindungsstation sowie die Operationsabteilung beschädigt. Das Krankenhaus sei zum Zeitpunkt des Beschusses überfüllt gewesen. Nach dem Angriff seien Patienten und Verwundete in andere Krankenhäuser gebracht worden.

Der Angriff sei ein Terrorakt gewesen, der Zivilisten ins Visier genommen habe, sagte Adnan und fügte hinzu, dass das Krankenhaus der Stadt Afrin und ihrer ländlichen Umgebung, einem Gebiet mit etwa 350.000 Menschen, diene.

Die Raketen sollen aus Gebieten abgefeuert worden sein, in denen die sogenannten Syrischen Demokratischen Kräfte (SDF) präsent sind. Afrin wird wiederum von durch die Türkei unterstützte "Rebellen" kontrolliert.

Der Gouverneur der türkischen Provinz Hatay machte am Samstag kurdische Milizen für den Angriff verantwortlich. Die von Kurden angeführten SDF stritten mittlerweile eine Beteiligung ihrer Streitkräfte an den jüngsten Angriffen ab.

In einer Erklärung verurteilte das US-Außenministerium den Anschlag und erklärte, er sei Teil einer jüngsten Eskalation der Gewalt in der Region. Es forderte "einen landesweiten Waffenstillstand" in Syrien, ohne dabei auf nähere Details einzugehen.

Seit Anfang 2018 hält die Türkei die Stadt Afrin besetzt. Das Land hat bereits mit dem illegalen Siedlungsbau in den besetzten Gebieten auf syrischem Territorium begonnen. Damit soll ein sunnitisch-muslimischer Gürtel entlang der türkisch-syrischen Grenze auf syrischem Territorium und im traditionellen Siedlungsgebiet der Kurden wie in der Stadt Afrin entstehen. Die Türkei strebt demografische Veränderungen in den von der Türkei kontrollierten Zonen an: Wo früher mehrheitlich Kurden gelebt haben, werden nun sunnitisch-arabische Syrer angesiedelt, so die US-Denkfabrik Center for American Progress.

Die kurdische Selbstverwaltung in Nord- und Ostsyrien wird von Kämpfern der SDF kontrolliert, die von der syrischen Regierung in Damaskus nicht anerkannt werden. Sie hatte im August 2020 illegal ein Ölabkommen mit den USA geschlossen, um syrische Ressourcen zu plündern. 

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