Nahost

Dschawad Sarif: US-Sanktionen schaden Irans Kampf gegen das Virus und sind medizinischer Terrorismus

Der iranische Außenminister Mohammed Dschawad Sarif hat die USA beschuldigt, Irans Kampf gegen das Coronavirus zu behindern. Er erklärte, dass die US-Sanktionen den Kauf kritischer medizinischer Güter verhindern würden. Dies sei medizinischer Terrorismus, so Sarif.
Dschawad Sarif: US-Sanktionen schaden Irans Kampf gegen das Virus und sind medizinischer TerrorismusQuelle: Reuters © Dalati Nohra

Die Bemühungen Washingtons, Teheran vom Ölexport abzuhalten, haben die Möglichkeiten der iranischen Regierung eingeschränkt, auf die globale Gesundheitskrise zu reagieren und dem iranischen Volk Hilfe zu leisten. Das teilte der iranische Außenminister Mohammed Dschawad Sarif in einem Interview in der RT-Sendung Worlds Apart mit.

Der iranische Spitzendiplomat betonte, dass der Iran zwar "ziemlich viel Geld im Ausland" habe, aufgrund der US-Sanktionen der Zugang zu diesen Geldern jedoch nicht möglich sei, selbst für den Kauf von Medikamenten.

Sarif beklagte, dass der Iran aufgrund der US-Sanktionen "sein eigenes Geld nicht verwenden" könne, um sich den Zugang zu den in der Entwicklung befindlichen Coronavirus-Impfstoffen zu sichern. Der Iran könne sich nicht einmal den Grippeimpfstoff kaufen, so der Außenminister. Er fügte hinzu:

Die Behauptung der US-Amerikaner, dass ihre Sanktionen keine humanitären Güter betreffen, ist einfach eine Lüge. Es ist im Grunde genommen medizinischer Terrorismus!

Da Washingtons derzeit versucht, die UN-Sanktionen gegen den Iran einseitig wieder herzustellen, räumte Sarif ein, dass die US-Regierung zwar über finanzielle Macht verfüge, wies aber darauf hin, dass die Mitglieder des UN-Sicherheitsrates sich mit überwältigender Mehrheit dagegen aussprechen. Laut dem iranischen Außenminister geben Länder auf der ganzen Welt zunehmend den US-Dollar auf, um sich gegen das wirtschaftliche Diktat Washingtons zu schützen.

Er verwies darauf, dass sogar die europäischen Verbündeten Washingtons erklärt hätten, dass sie ihre Verpflichtungen im Rahmen des Gemeinsamen umfassenden Aktionsplans 2015 (JCPOA) nicht aufgeben würden, in dem die UN-Sanktionen im Austausch gegen strengere Kontrollen des Teheraner Atomprogramms aufgehoben wurden. Das Abkommen wurde von China, Frankreich, Russland, Deutschland, Iran, Großbritannien, der EU und den USA unterzeichnet. Im Jahr 2018 stieg Washington jedoch einseitig aus dem Abkommen aus. 

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