Asien

Chinesische Regierung will sich bis 2023 komplett von US-Hard- und Software befreien

Einem Bericht zufolge hat Peking vor, seine gesamte Soft- und Hardware auf einheimische Produkte umzustellen. Das wäre ein harter Schlag für US-Unternehmen und eine weitere Eskalation im Wirtschaftskrieg zwischen der Volksrepublik und den USA.
Chinesische Regierung will sich bis 2023 komplett von US-Hard- und Software befreienQuelle: www.globallookpress.com © Mara Brandl/http://imagebroker.com/#/search/

Die chinesische Regierung hat alle ihre Behörden angewiesen, alle im Ausland hergestellten Geräte, Computer und Software durch im Inland hergestellte Produkte zu ersetzen, berichtete die Financial Times. Solche Dokumente werden in China nicht öffentlich zugänglich gemacht, aber die Zeitung soll die Informationen über eine Quelle aus chinesischen Cybersicherheitsfirmen erhalten haben.

Demzufolge wurde der Beschluss Anfang des Jahres von dem Zentralbüro der Kommunistischen Partei Chinas getroffen, um Regierungsbehörden und wichtige Infrastruktur auf "sichere und kontrollierbare" Technologie umzustellen. Dies wäre ein Schritt zur Einhaltung der Vorschriften, die erstmals im Jahr 2017 durch das chinesische Gesetz zur Cybersicherheit festgelegt wurden.

Nach Schätzungen eines von der Zeitung zitierten Experten müssen im Rahmen der neuen Richtlinie zwischen 20 und 30 Millionen Stück Hardware ausgetauscht werden. Fast ein Drittel aller Geräte sollen im Jahr 2020 ersetzt werden, 50 Prozent im nächsten Jahr und die restlichen 20 Prozent im Jahr 2022.

Die neue Richtlinie, sollte sie stimmen, dürfte große US-amerikanische Hard- und Softwareunternehmen wie Microsoft, HP, Dell, und Intel hart treffen. Microsoft hatte im Jahr 2017 sogar eine Sonderausgabe von Windows 10 für chinesische Regierungsstellen entwickelt, um auf dem Markt zu bleiben. Finanzanalysten zufolge macht der Gesamtmarkt für US-Hard- und Softwareprodukte in China 150 Milliarden Dollar pro Jahr an Umsatz aus.

Die Regierungsbehörden sind allerdings nur für einen Teil davon verantwortlich und private chinesische Unternehmen werden wahrscheinlich nicht freiwillig auf einheimische Produkte umsteigen, so ein Cybersicherheitsanalyst, den die Financial Times zitiert. Er äußerte zudem seine Vermutung, dass die Regierung nicht anstreben werde, sämtliche US-Produkte auf einmal auszutauschen, da die getätigten Investitionen groß seien. Aber auch ohne den Privatsektor werden die Verluste für US-Technologieunternehmen erheblich sein.

Eine mögliche Erklärung für den Entschluss wäre die US-Kampagne gegen chinesische Technologiefirmen wie Huawei. Washington hatte Huawei aus dem US-Markt ausgeschlossen und praktisch ein Embargo gegen den chinesischen Konzern verhängt. US-Unternehmen dürfen nur mit Sondererlaubnis Huawei mit Software und technischen Komponenten beliefern.

Washington begründete dies damit, dass Huawei angeblich in seinen Produkten Hintertüren offen lässt, um eine Überwachung durch die chinesische Regierung zu ermöglichen. Aus dem gleichen Grund drängte das Weiße Haus seine Verbündeten in Europa und anderswo dazu, Huawei den Zugang zu ihren 5G-Netzen zu verweigern. Sowohl Peking als auch das Unternehmen selbst weisen die US-Vorwürfe zurück. Huawei leitete eine Klage gegen die Beschlüsse der US-Regierung ein. Dabei ist bekannt, dass die US-amerikanischen Geheimdienste selbst von US-Konzernen verlangen, ebensolche Hintertüren einzurichten – und es war kein Chinese, der Angela Merkels Handy abhörte.

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