Asien

Präsidentschaftswahl in Afghanistan – Tote und Verletzte bei Explosionen vor Wahllokalen

Unter strengsten Sicherheitsvorkehrungen wählt Afghanistan am Samstag einen neuen Präsidenten. Stimmberechtigt sind mehr als 9,6 Millionen Menschen. Realistische Chancen auf den Sieg haben zwei der 15 Kandidaten. Den Urnengang sichern über 72.000 Sicherheitskräfte.
Präsidentschaftswahl in Afghanistan – Tote und Verletzte bei Explosionen vor WahllokalenQuelle: AFP

In Afghanistan sind an diesem Samstag mehr als 9,6 Millionen Menschen aufgerufen, einen neuen Präsidenten zu wählen. Die Abstimmung, die um 4:30 Uhr MESZ begonnen hat, findet unter strengsten Sicherheitsvorkehrungen statt. Die Wahllokale sind bis 12:30 Uhr MESZ geöffnet. Fast ein Drittel davon bleibt geschlossen, weil die Gebiete von den islamistisch-militanten Taliban kontrolliert oder beeinflusst werden.

Auf dem Stimmzettel stehen 15 Kandidaten. Realistische Chancen auf einen Sieg haben der amtierende Präsident Aschraf Ghani und sein Regierungsgeschäftsführer Abdullah Abdullah. Erste vorläufige Resultate sollen am 19. Oktober veröffentlicht werden, die offiziellen am 7. November. Kann kein Kandidat mehr als 50 Prozent der Stimmen im ersten Wahlgang auf sich vereinen, geht es in eine Stichwahl der beiden bestplatzierten Kandidaten.

Es ist die vierte Präsidentenwahl in dem Land mit geschätzten 35 Millionen Einwohnern seit dem Sturz der Taliban im Jahr 2001 und die zweite, die gänzlich von den Afghanen selbst durchgeführt und gesichert wird.

Den Urnengang sollen über 72.000 Sicherheitskräfte absichern. Weitere 20.000 bis 30.000 stehen als Reserve bereit. In der Hauptstadt Kabul ist der Verkehr weitgehend eingeschränkt worden. Lastwagen und Kleinlaster dürfen bereits seit Donnerstagnachmittag nicht mehr in die Stadt.

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Nachdem die Taliban vor der Abstimmung angekündigt hatten, Sicherheitskräfte und Wahlzentren anzugreifen, berichteten örtliche Medien von einer Explosion in Kandahar. Mindestens 15 Menschen wurden verletzt. Bislang bekannte sich keine Gruppierung zu dem Attentat. Bei der Explosion einer Mine in einem Wahllokal in der östlichen Provinz Nangarhar im Bezirk Surchrod wurde mindestens eine Person getötet, drei weitere erlitten Verletzungen. Ein Wahlbeobachter wurde bei dem Einschlag einer Rakete in der Nähe eines Wahllokals in der nördlichen Provinzhauptstadt Kundus getötet.

Noch während des Wahlkampfes hatten die Taliban unter anderem einen Autobombenangriff auf das Büro eines Vizepräsidentschaftskandidaten sowie einen Selbstmordanschlag auf eine Wahlveranstaltung verübt. Allein bei diesen beiden Vorfällen waren über 50 Menschen getötet worden. (dpa/RIA Nowosti)

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