Asien

Zwei Millionen Menschen droht Abschiebung von Indien nach Bangladesch

Fast zwei Millionen Menschen in Indien sind faktisch zu illegalen Einwanderern erklärt worden. Die Regierung von Assam veröffentlichte am Samstag ein Staatsbürgerregister mit mehr als 31 Millionen Einwohnern. Rund 1,9 Millionen Bewohner fanden sich nicht auf der Liste.
Zwei Millionen Menschen droht Abschiebung von Indien nach BangladeschQuelle: AFP

Die auf der Liste nicht genannten Menschen müssen innerhalb von vier Monaten nachweisen, dass ihre Familien schon vor der Staatsgründung Bangladeschs im Jahr 1971 in Indien gelebt haben. Widrigenfalls droht ihnen die Unterbringung in Aufnahmelagern, die Abschiebung ins benachbarte Bangladesch oder die Staatenlosigkeit.

Hindu-Nationalisten sehen Muslime der bengalischsprachigen Minderheit als Eindringlinge – ein Wort, das auch Indiens Premierminister Narendra Modi schon gebraucht hat. Das arme und überbevölkerte Bangladesch erkennt diese Menschen nicht als eigene Bürger an. Kritiker sprechen von einer gegen Muslime gerichteten Maßnahme der hindu-nationalistischen Partei BJP, die sowohl Indien als auch Assam regiert. Der Bundesstaat im Osten des Landes hat derzeit sechs Aufnahmelager mit Platz für maximal 1.000 Menschen.

Ein vorläufiges Bürgerregister war im Juli veröffentlich worden. Damals waren noch die Namen von rund vier Millionen Menschen ausgelassen worden. Offiziell könnten die nun nicht genannten knapp zwei Millionen Menschen erst dann zu Ausländern erklärt werden, wenn alle rechtlichen Mittel ausgeschöpft seien, sagten indische Behörden.

Dhaka alarmierte am Samstag seinen Grenzschutz. So solle verhindert werden, dass nun Menschen aus dem benachbarten Assam nach Bangladesch kämen, hieß es. (dpa)

Mehr zum ThemaWegen Spannungen in Kaschmir: Pakistan verlängert Amtszeit von Militärchef

Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen. Und dies nicht nur hinsichtlich des Ukraine-Kriegs. Der Zugang zu unserer Website wurde erschwert, mehrere Soziale Medien haben unsere Accounts blockiert. Es liegt nun an uns allen, ob in Deutschland und der EU auch weiterhin ein Journalismus jenseits der Mainstream-Narrative betrieben werden kann. Wenn Euch unsere Artikel gefallen, teilt sie gern überall, wo Ihr aktiv seid. Das ist möglich, denn die EU hat weder unsere Arbeit noch das Lesen und Teilen unserer Artikel verboten. Anmerkung: Allerdings hat Österreich mit der Änderung des "Audiovisuellen Mediendienst-Gesetzes" am 13. April diesbezüglich eine Änderung eingeführt, die möglicherweise auch Privatpersonen betrifft. Deswegen bitten wir Euch bis zur Klärung des Sachverhalts, in Österreich unsere Beiträge vorerst nicht in den Sozialen Medien zu teilen.