Asien

Gewalt in Afghanistan: Donnerstag stirbt US-Soldat bei Kämpfen, Samstag greifen Taliban Kundus an

Seit Juli 2018 sprechen die USA direkt mit Vertretern der radikalislamischen Taliban über eine politische Lösung des bald 18 Jahre dauernden Konflikts in Afghanistan. Beide Seiten haben sich zwar jüngst optimistisch gezeigt, letzte Meldungen sind aber besorgniserregend.
Gewalt in Afghanistan: Donnerstag stirbt US-Soldat bei Kämpfen, Samstag greifen Taliban Kundus anQuelle: Reuters

Wie die NATO-Mission "Resolute Support" am späten Freitagabend mitteilte, war am Donnerstag bei Kämpfen ein US-Soldat getötet worden. Genauere Angaben zum Ort oder zu den Umständen des Todesfalls gab die NATO-Mission zunächst aus Rücksicht auf die Familienangehörigen nicht bekannt. Im laufenden Jahr kamen somit bereits 15 Angehörige der US-Armee ums Leben.

US-Präsident Donald Trump hatte nach Jahren des Truppenabzugs das US-Kontingent in Afghanistan zunächst von etwa 8.400 auf rund 14.000 Soldaten aufgestockt. Der Republikaner machte allerdings in den vergangenen Monaten klar, dass er die Truppen aus Afghanistan abziehen möchte.

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In der Nacht zum Samstag starteten Kämpfer der radikalislamischen Taliban einen groß angelegten Angriff auf die nordafghanische Provinzhauptstadt Kundus. Dem Provinzrat Ghulam Rabbani zufolge begann der Angriff gegen 1:00 Uhr nachts (Ortszeit). Die Taliban hätten mehrere Einrichtungen und Gebiete in der Stadt einnehmen können, darunter das Provinzkrankenhaus, die Zentrale der Elektrizitätsversorgung und den dritten Polizeibezirk der Stadt. Die Angreifer hätten sich in Häusern verschanzt und lieferten sich Gefechte mit den Sicherheitskräften. Es gebe tote und verletzte Polizisten und Zivilisten, allerdings sei die Zahl unklar. Der Strom in der Stadt sei abgestellt worden, Telekommunikationsverbindungen seien unterbrochen. Sollte die Situation so weitergehen, könnte die Stadt abermals an die Taliban fallen, sagte Ghulam Rabbani.

Der Angriff erfolgte inmitten der laufenden Gespräche zwischen den Taliban und den USA über eine politische Lösung des seit fast 18 Jahren andauernden Konflikts. Zuletzt hatten sich beide Seiten optimistisch gezeigt, bald ein Abkommen erzielen zu können. Kundus war bereits im Herbst 2015 und 2016 kurzzeitig an die Taliban gefallen. Provinzräte sagten am Samstag, sie hätten in den vergangenen Wochen und Monaten mehrmals vor einem erneuten Angriff der Taliban auf die Stadt gewarnt. 

Am Samstag wurde auch das Bundeswehr-Lager im nordafghanischen Kundus beschossen. Das noch nicht näher identifizierte Geschoss schlug am Morgen auf dem Gelände nahe dem Stadtgebiet ein. Es sei aus größerer Entfernung abgefeuert worden, teilte ein Sprecher des Einsatzführungskommandos in Potsdam mit. Dabei sei niemand verletzt worden. Einen Zusammenhang zu dem zeitgleich laufenden Großangriff der Taliban auf die Provinzhauptstadt konnte der Sprecher zunächst nicht bestätigen. Im Lager Pamir sind momentan rund 80 Bundeswehr-Soldaten stationiert. Im ganzen Land sind es etwa 1.200. 

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(rt deutsch/dpa)

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