Asien

Mehr als 60 Tote nach Anschlag in Hochzeitshalle in Kabul

Nur rund zehn Tage nach einem schweren Autobombenanschlag in Afghanistans Hauptstadt lässt ein Selbstmordattentäter seine Sprengstoffweste in einer Hochzeitshalle in Kabul detonieren. Dutzende Menschen werden dabei getötet, mehr als 180 weitere erleiden Verletzungen.
Mehr als 60 Tote nach Anschlag in Hochzeitshalle in KabulQuelle: Reuters

Bei einem Selbstmordattentat in einer Hochzeitshalle in der afghanischen Hauptstadt Kabul sind am späten Samstagabend mindestens 63 Menschen getötet worden. Mindestens 182 weitere Menschen erlitten Verletzungen. Zunächst bekannte sich niemand zu dem Angriff. Der Sprecher der radikalislamischen Taliban, Sabiullah Mudschahid, bestritt in einer Mitteilung eine Beteiligung der Gruppe an dem Anschlag und verurteilte die Tat. In der Vergangenheit hatte vor allem die Terrormiliz "Islamischer Staat" (IS) wenig geschützte Ziele angegriffen.

Wie der Sprecher des Innenministeriums, Nasrat Rahimi, am Sonntagmorgen mitteilte, hatte sich die Explosion kurz vor 23:00 Uhr in der Hochzeitshalle "Dubai" im Südwesten der Stadt ereignet. Mehrere Videos, die noch in der Nacht in sozialen Medien geteilt wurden, zeigten verzweifelte Menschen vor der Hochzeitshalle, die Familienmitglieder vermissten. Bilder aus der Hochzeitshalle zeigten blutbefleckte weiße Stühle und viele zwischen oder noch auf ihnen liegende leblose Körper. Im Zentrum Kabuls waren auch eine Stunde nach dem Angriff noch Sirenen von Krankenwagen zu hören.

Der Anschlag auf die Hochzeitshalle war der 17. größere Angriff in der afghanischen Hauptstadt seit Januar. Bei den vorherigen 16 waren laut Behördenangaben mindestens 113 Menschen getötet und mehr als 700 verletzt worden. Zu den Angriffen hatten sich zum einen die Taliban, zum anderen IS-Kämpfer bekannt.

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Seit dem Juli 2018 sprechen die USA mit hochrangigen Vertretern der radikalislamischen Taliban über eine politische Lösung des langjährigen Konflikts. Dabei geht es vor allem um Truppenabzüge und Garantien der Taliban, dass Afghanistan kein sicherer Hafen für Terroristen wird. Beide Seiten haben sich jüngst optimistisch gezeigt, bald zu einer Einigung zu kommen. Viele Afghanen befürchten allerdings, dass die Gewalt durch Anschläge des IS im Land weiter andauern könnte. (dpa)

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