Asien

Japan nimmt Südkorea von der Liste vertrauenswürdiger Exportpartner

Tokio hat Seoul von seiner "weißen Liste" der Länder gestrichen, die eine Präferenzbehandlung im Handel genießen, wie zum Beispiel mildere Exportkontrollen, da die zunehmende Kluft zwischen den beiden US-Verbündeten die regionale Sicherheit zu beeinträchtigen droht.
Japan nimmt Südkorea von der Liste vertrauenswürdiger ExportpartnerQuelle: Reuters

Die japanische Regierung gab am Freitagmorgen ihre Entscheidung bekannt, Südkorea von der Liste der vertrauenswürdigsten Exportpartner zu streichen, was den südkoreanischen Präsidenten Moon Jae-in veranlasste, eine Kabinettssitzung einzuberufen. Ein Sprecher des südkoreanischen Präsidialamts erklärte:

Die Regierung wird auf diese ungerechtfertigten Maßnahmen Japans mit einer festen Haltung reagieren.

Der drastische Schritt kommt, da die beiden Länder in einen bitteren Streit um die historische Frage der japanischen Zwangsarbeitspraktiken während des Zweiten Weltkriegs verwickelt sind. Die Pattsituation wurde durch die Urteile des südkoreanischen Obersten Gerichtshofs im vergangenen Jahr entfacht, in denen japanische Unternehmen aufgefordert wurden, den Opfern eine hohe Entschädigung zu zahlen.

Der Automobilhersteller Mitsubishi wurde angewiesen, zwischen 68.000 und 127.000 US-Dollar an jeden der zehn Kläger zu zahlen, die von 1940 bis 1945 für das Unternehmen tätig waren, während Nippon Steel & Sumitomo Metal Corp. angewiesen wurden, für jeden Zwangsarbeiterfall 100 Millionen Won (ungefähr 84.000 US-Dollar) zu zahlen.

Tokio war über die Urteile verärgert und bestand darauf, dass diese Fragen im Rahmen des Vertrags von 1965 über die grundlegenden Beziehungen zwischen den Ländern geregelt seien, und ging mit Handelssanktionen gegen Seoul vor.

Im vergangenen Monat führte Japan strenge Exportbeschränkungen für drei Chemikalien ein, die für Südkoreas weltbekannte Smartphone- und Chipindustrie von wesentlicher Bedeutung sind.

In einem vergeblichen Versuch, seinen Nachbarn davon abzuhalten, die Handelsprivilegien aufzuheben, warnte Seoul Japan am Donnerstag, dass das Abkommen zum Austausch von geheimdienstlichen Informationen zwischen den beiden Nationen auf dem Spiel stehen könnte. Die südkoreanische Außenministerin Kang Kyung-wha sagte:

Wir kommen nicht umhin, dies als eine Beeinträchtigung des Rahmens der Sicherheitszusammenarbeit zwischen Südkorea und Japan zu betrachten.

Washington, alarmiert durch den sich anbahnenden Streit, versuchte zu vermitteln und schlug vor, dass seine Verbündeten ein sogenanntes Stillhalteabkommen unterzeichnen, berichtete die Japan Times. Bislang ist es den USA jedoch nicht gelungen, die Spannungen zu entschärfen, die in den letzten Wochen eskaliert sind.

US-Außenminister Mike Pompeo trifft sich am Freitag mit seinen japanischen und südkoreanischen Amtskollegen, um zu versuchen, die Versöhnung erneut vorantreiben.

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