Asien

Duterte provoziert USA: "Feuert doch den ersten Schuss auf China ab!"

In einer Rede teilte der philippinische Präsident Rodrigo Duterte wieder einmal auf die ihm typische Art und Weise aus: Adressaten seiner scharfen Worte waren diesmal zum einen die USA und zum anderen Gegner seiner China-Politik im eigenen Land.
Duterte provoziert USA: "Feuert doch den ersten Schuss auf China ab!"Quelle: Reuters © Kenzaburo Fukuhara

Der philippinische Präsident griff seine Kritiker, insbesondere den Obersten Richter Antonio Carpio, den ehemaligen Außenminister Albert del Rosario und die ehemalige Ombudsfrau Conchita Carpio Morales scharf an, weil sie seine China-Politik kritisieren.

"Wenn der Krieg ausbricht, werde ich sie herausziehen", sagte er in einer Rede am Freitagabend bei der Eröffnung des Chen Yi Agventures Rice Processing Center (CYA-RPC) in der Stadt Alangalang in der Provinz Leyte.

Der Präsident hat die Vereinigten Staaten, insbesondere den ehemaligen US-Präsidenten Barack Obama, für dessen Kritik an seinem blutigen Krieg gegen Drogen kritisiert. Als er im Jahr 2016 sein Amt antrat, kündigte Duterte an, sich vom Einfluss der USA  lösen und die Beziehungen zu China stärken zu wollen.

Später hob er das Urteil des internationalen Schiedsgerichts vom Juli 2016 auf, das Chinas expansive Forderungen über das Südchinesische Meer für ungültig erklärte. Damit sollten die Beziehungen zwischen Manila und Peking verbessert werden, um mehr chinesische Hilfe und Investitionen zu erhalten. Die Philippinen hatten im Jahr 2013 gegen China geklagt.

Das Südchinesische Meer ist einer der Streitpunkte in den Beziehungen zwischen den USA und China, zu denen ein Handelskrieg, US-Sanktionen und Taiwan gehören.

China und die Vereinigten Staaten liefern sich einen Schlagabtausch über den Bau militärischer Anlagen auf künstlichen Inseln und Riffen, was Washington als Militarisierung der strategischen Wasserstraße ansieht. Das Pentagon behauptete kürzlich, China habe testweise Raketen von den Inseln abgefeuert, was Peking jedoch dementierte.

Schiffe der US-Marine fahren auch regelmäßig durch das Südchinesische Meer, angeblich um die "Freiheit der Schifffahrt" zu betreiben, was aber China provoziert.

"Wir können niemals einen Krieg mit China gewinnen. Aber ich hoffe, dass China den Bogen nicht überspannt", sagte Präsident Duterte in seiner Rede.

"Immer wieder drängt uns Amerika, stachelt uns an ... macht mich zum Köder. Denken Sie, Filipinos sind Regenwürmer?", sagte er.

Ich sage ihnen jetzt, bringen Sie Ihre Flugzeuge, Ihre Boote ins Südchinesische Meer. Feuern Sie den ersten Schuss und wir sind genau hier hinter Ihnen. Gehen Sie voran, lassen Sie uns kämpfen. Wir haben einen Pakt mit den USA, also lassen Sie uns ihn respektieren. Möchten Sie Ärger? OK, legen wir los!" sagte
Präsident Duterte in Manilla.

Den Vertrag über die gegenseitige Verteidigung zwischen den USA und den Philippinen wollen einige seiner Kritiker in Anspruch nehmen. Insbesondere sollten chinesische Eingriffe in das Westphilippinische Meer, ein Gewässer innerhalb der 370 Kilometer langen exklusiven Wirtschaftszone (AWZ) des Landes, verhindert werden.

Palawan wäre erstes Ziel

Er sagte jedoch, dass die Philippinen nur leiden würden, wenn ein Krieg über dem Südchinesischen Meer ausbreche. Die Provinz Palawan wäre die erste, die getroffen würde, da sie an der Wasserstraße liegt, sagte der Präsident. Seine Soldaten würden nicht kampflos sterben.

"Nun, wir sind arm. Vielleicht hätten wir auf den Philippinen fünf Marschflugkörper plus eine Kanone in jedem Barangay, wenn ich Präsident und 20 Jahre im Amt wäre", sagte er.

Der Präsident wurde dafür kritisiert, dass er Aggressionen gegenüber westlichen Ländern gezeigt hat, aber nur milde über chinesische Aktionen im Westphilippinischen Meer spricht. Erst  kürzlich drohte er damit, Kanada den Krieg zu erklären wegen kanadischer Abfälle, die auf die Philippinen verschifft werden.

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Im vergangenen Monat geriet er erneut unter Beschuss, weil er den Untergang eines philippinischen Fischerbootes heruntergespielt hatte, nachdem es von einem chinesischen Schiff getroffen worden war. Das chinesische Schiff hatte die 22 philippinischen Besatzungsmitglieder, die stundenlang im Wasser um ihr Leben kämpften, im Stich gelassen, bevor sie gerettet wurden.

Der Präsident bezeichnete den Vorfall als einen kleinen Schiffsunfall und sagte erneut, er werde nicht in den Krieg gegen China ziehen.

Als er enthüllte, dass er und Chinas Präsident Xi Jinping eine "verbale Vereinbarung" getroffen hatten, die es chinesischen Fischern erlaubte, innerhalb der philippinischen AWZ zu fischen, erhoben Kritiker, darunter Carpio, erneut lautstarken Protest. Die Vereinbarung verstoße gegen die Verfassungsbestimmung, dass die Ressourcen in der Seezone ausschließlich für Filipinos seien.

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