Asien

Rechnung aus Nordkorea: Haben die USA Kosten für medizinische Behandlung Otto Warmbiers beglichen?

Insgesamt zwei Millionen US-Dollar mussten die USA angeblich an Nordkorea für die medizinische Behandlung des verurteilten US-Studenten Otto Warmbier bezahlen. Die Zahlung sei eine Bedingung für die Ausreise Warmbiers gewesen. US-Präsident Trump bestreitet den Vorgang.
Rechnung aus Nordkorea: Haben die USA Kosten für medizinische Behandlung Otto Warmbiers beglichen?Quelle: Reuters © REUTERS/KCNA

Unter Berufung auf zwei nicht genannte Quellen in der US-Regierung berichtet die Washington Post, Pjöngjang habe den USA eine Rechnung für die Behandlung von Otto Warmbier in Höhe von zwei Millionen US-Dollar ausgestellt. Otto Warmbier hatte im Jahr 2016 eine Gruppenreise nach Nordkorea angetreten und war dort im März 2016 zu 15 Jahren Arbeitslager verurteilt worden. Als Grund wurden "feindliche Handlungen gegen den Staat" angegeben. Er soll im Januar 2016 ein politisches Plakat in einem Hotel in Pjöngjang entwendet haben.

Ein Jahr später wurde er in einem komatösen Zustand in die USA ausgeflogen. Sein Gesundheitszustand verschlechterte sich jedoch weiter, so dass er nach wenigen Tagen in den Vereinigten Staaten verstarb. Damit Warmbier ausgeflogen werden konnte, so die Washington Post, mussten die USA unterschreiben, dass sie zwei Millionen Dollar für die medizinische Behandlung an die nordkoreanische Regierung zahlen würden. Ob die Rechnung beglichen wurde, ist strittig. 

Die Rechnung hätten der US-Sondergesandte Joseph Yun und ein US-Arzt bei ihrer Reise nach Nordkorea erhalten, wo sie den erkrankten Warmbier besuchten. Erst im Juni 2017 hätte die US-Seite von dessen schlechten Gesundheitszustand erfahren.

Unbestätigten Berichten zufolge habe US-Präsident Donald Trump angewiesen, die Rechnung zu begleichen, um den US-Bürger ausfliegen zu können. Anderen Berichten zufolge soll die Rechnung auch weiterhin nicht beglichen worden sein. Otto Warmbiers Vater, Fred Warmbier, sagte der Presse, er habe von einer solchen Rechnung nichts gewusst. 

Trump selbst bestreitet eine Begleichung der Rechnung energisch. Auf Twitter schrieb er:

Es wurde kein Geld an Nordkorea für Otto Warmbier gezahlt, keine zwei Millionen Dollar, gar nichts.  

Die US-Regierung wirft Nordkorea vor, den Studenten misshandelt, gefoltert und letztlich durch ihre Handlungen getötet zu haben. US-Ärzte konnten jedoch keine Verletzungen an Warmbier feststellen. Seine Eltern sprachen sich gegen eine Autopsie aus. Die nordkoreanische Seite besteht darauf, dass Warmbier eine Lebensmittelvergiftung und eine schwere allergische Reaktion auf die ihm hierfür verabreichten Medikamente erlitten habe.

Bei dem Besuch in Nordkorea konnten weder Yun noch der ihn begleitende US-Arzt feststellen, dass die Ärzte im Friendship Hospital für ausländische Gäste, in welchem Warmbier behandelt wurde, nicht alles in ihrer Macht stehende getan hätten, um den Gesundheitszustand des US-Amerikaners zu verbessern. 

Die USA fordern im Gegenzug von Pjöngjang Schadensersatzzahlungen an die Familie des Verstorbenen in Höhe von mehr als 500 Millionen US-Dollar. Die Summe setzte ein US-Gericht fest. 

Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen. Und dies nicht nur hinsichtlich des Ukraine-Kriegs. Der Zugang zu unserer Website wurde erschwert, mehrere Soziale Medien haben unsere Accounts blockiert. Es liegt nun an uns allen, ob in Deutschland und der EU auch weiterhin ein Journalismus jenseits der Mainstream-Narrative betrieben werden kann. Wenn Euch unsere Artikel gefallen, teilt sie gern überall, wo Ihr aktiv seid. Das ist möglich, denn die EU hat weder unsere Arbeit noch das Lesen und Teilen unserer Artikel verboten. Anmerkung: Allerdings hat Österreich mit der Änderung des "Audiovisuellen Mediendienst-Gesetzes" am 13. April diesbezüglich eine Änderung eingeführt, die möglicherweise auch Privatpersonen betrifft. Deswegen bitten wir Euch bis zur Klärung des Sachverhalts, in Österreich unsere Beiträge vorerst nicht in den Sozialen Medien zu teilen.