Asien

US-Verteidigungsminister in Afghanistan: Kabul soll an Friedensgesprächen mit Taliban teilnehmen

Afghanische Beamte wurden zu einem Überraschungsbesuch des US-Verteidigungsministers Patrick Shanahan eingeladen, der unangemeldet ankam, offenbar, um Friedensgespräche und die Aussichten auf eine US-amerikanische Militärpräsenz in der Region zu diskutieren.
US-Verteidigungsminister in Afghanistan: Kabul soll an Friedensgesprächen mit Taliban teilnehmenQuelle: AFP

"Es ist wichtig, dass die afghanische Regierung in die Diskussionen über Afghanistan einbezogen wird", sagte Shanahan den ihn begleitenden Reportern, wie von Reuters zitiert.

Shanahans Ankunft in dem vom Krieg zerrütteten Land steht im Zeichen der laufenden Diskussionen darüber, wie die Präsenz der US-Truppen dort reduziert werden kann. Im Dezember wies die Trump-Administration das Militär an, Pläne für den Abzug von rund 7.000 Soldaten aus Afghanistan in den kommenden Monaten zu entwickeln. In den letzten Wochen hat eine US-Delegation Gespräche mit den afghanischen Beamten geführt, um einen Ausstieg der USA vorzubereiten.

Die USA haben auch direkte Gespräche zwischen den Taliban und der afghanischen Regierung gefordert – vor allem, nachdem Moskau eine Konferenz hochkarätiger afghanischer Delegierter veranstaltet hatte, an der Taliban-Vertreter teilnahmen, die afghanische Regierung jedoch nicht, da sie sich vermutlich auf Druck der USA für einen Boykott der Gespräche entschied.

Nach fast 18 Jahren US-amerikanischer Truppen in Afghanistan sagte der Pentagon-Chef, der das Amt nach dem Rücktritt seines Vorgängers James Mattis aufgrund von Trumps Abzugsplänen für Syrien übernahm, dass die Afghanen entscheiden müssen, in Zukunft "von sich aus" handeln zu wollen. Das umfasse auch den Umgang mit den Taliban. Der US-Minister bemerkte aber auch:

Das US-Militär hat starke Sicherheitsinteressen in der Region. Die US-Präsenz wird sich aus diesen Diskussionen entwickeln.

Neben Gesprächen mit afghanischen Regierungsvertretern wird erwartet, dass Shanahan während seines ersten Auslandsbesuchs in offizieller Funktion auch mit US-Truppen und -Kommandeuren vor Ort zusammenkommen wird.

Er betonte, Ziel seiner Reise sei, von den stationierten Kommandeuren ein Verständnis der Situation vor Ort zu bekommen, um dann Trump über seine Ergebnisse zu informieren.

US-Beamte führten seit letztem Jahr mehrere Gesprächsrunden mit den Taliban in Katar. Die USA wollen damit einen Frieden in Afghanistan vermitteln, den sie selbst seit 2001 nicht durchsetzen konnten. Damit die USA ihren Einfluss im Land langfristig sichern können, bleibt Washington nichts anderes übrig, als die Taliban anzuerkennen. Die Angst in den USA ist zu groß, dass die Moskauer Friedensgespräche geopolitische Konsequenzen mit sich bringen könnten, bei denen Washington das Nachsehen hätte.

Die nächste Gesprächsrunde zwischen US-Vertretern und den Taliban findet am 25. Februar in Katar statt.

Michael Kugelman, ein Südasien-Spezialist am Woodrow Wilson Center, sagte gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters, dass Shanahans eigentliche Hauptpriorität in Kabul darin bestehen wird, die Anliegen der afghanischen Regierung zu berücksichtigen.

Die oberste Priorität von Shanahan muss es sein, die Regierung zu überzeugen, dass wir alles tun werden, was wir können, um Sie in dieses Gespräch einzubinden", sagte Kugelman.

Ein afghanischer Beamter, der unter der Bedingung der Anonymität sprach, sagte Reuters, allein der Vorschlag, dass die US-Truppen abziehen sollten, sei gefährlich:

Natürlich hat es den Taliban neuen Auftrieb verliehen, darüber gibt es keine Zweifel.

Trump hat keine genauen Angaben darüber gemacht, wann er die 14.000 US-Truppen in Afghanistan nach Hause bringen möchte. Aber er lobte Fortschritte in den Verhandlungen mit den Taliban. Diese könnten eine Truppenreduzierung und einen neuen "Fokus auf die Terrorismusbekämpfung" ermöglichen, so der US-Präsident.

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