Asien

Vorgespräche für Friedensverhandlungen zwischen US-Regierung und Taliban ergebnislos

In Katar kamen Vertreter der USA und der Taliban zu Vorgesprächen für Friedensverhandlungen zusammen. Aber bereits diese scheiterten an Uneinigkeit. Die Taliban fordern eine "islamische Regierung". Der US-Vertreter sprach dennoch von "vorsichtigem Optimismus".
Vorgespräche für Friedensverhandlungen zwischen US-Regierung und Taliban ergebnislosQuelle: Reuters © Reuters

Die afghanische Regierung kontrolliert derzeit knapp über der Hälfte Afghanistans. Der Rest des Landes ist in der Hand der Taliban. 2015 kontrollierte die afghanische Regierung noch 72 Prozent des Landes. Erneut trafen sich Vertreter der US-Regierung und der Taliban in Doha, Katar. Dabei ging es um Vorgespräche für Friedensverhandlungen. Nach 17 Jahren Krieg scheiterten die drei Tage andauernden Vorgespräche an den unterschiedlichen Vorstellungen. Als fiktiver Termin, um den Krieg im Land zu beenden, wurde Ende April 2019 anvisiert. 

Die afghanischen TOLO-Nachrichten schrieben auf Twitter: 

US-Sonderbeauftrager Zamlay Khalizad informiert Präsident Ashraf Ghani über Gespräche mit regionalen Ländern zum Frieden in Afghanistan. Der Präsidentenpalast sagt in einer Erklärung, Khalizad hätte sein kürzlich stattgefundenes Treffen mit Taliban-Vertretern in Katar als positiv beschrieben.

USA trotz Ergebnislosigkeit vorsichtig optimistisch

Der Taliban-Sprecher Zabiullah Mudschahid bestätigte das Treffen. Die Taliban fordern eine "Islamische Regierung" für Afghanistan: 

Dies waren Vorgespräche, und es wurde kein Abkommen in irgendeiner Angelegenheit erzielt. 

Der US-Sondergesandte Zamlay Khalizad sprach dennoch von einem "vorsichtigen Optimismus". Die Vorbereitungen hatten Khalizad nach Pakistan, Afghanistan, in die Vereinigten Arabischen Emirate und nach Katar geführt. Washington hat ihm eine Frist von sechs Monaten auferlegt, um Ergebnisse zur Beendigung des Krieges zu liefern. Khalizad hofft auf positive Ergebnisse bis zum 20. April 2019. Dieser Stichtag ist der Tag der Präsidentschaftswahlen in Afghanistan. Die Taliban haben keiner Fristvereinbarung zugestimmt. 

Mit der afghanischen Regierung wollen die Taliban-Führer nicht direkt verhandeln. Sie sehen diese als illegitim und als Marionette an. Der afghanische Präsident Aschraf Ghani hofft mit seinem künftigen "Beirat für Frieden" neue Verhandlungsmöglichkeiten zu schaffen. 

Forscher des Watson Institute of International and Public Affairs an der US-amerikanischen Brown University haben errechnet, dass der nun schon 17 Jahre währende Kampf der Vereinigten Staaten in Afghanistan, im Irak, in Syrien und Pakistan den US-Fiskus seit dem Jahr 2001 insgesamt 5,9 Billionen US-Dollar ($5.9 trillion) – gekostet hat.

Der US-Präsident Donald Trump wirft Pakistan vor, nichts zum Kampf gegen den Terror beizutragen. Finanzielle Hilfen für Pakistan wurden eingestellt.  

Der pakistanische Premierminister Imran Khan kritisierte die USA auf Twitter: 

Statt Pakistan zum Sündenbock zu machen, sollten die USA ernsthaft prüfen, warum - trotz 140.000 NATO-Angehörigen zuzüglich 250.000 Mann afghanischer Truppen und wahrscheinlich einer Billion Dollar, die für den Krieg in Afghanistan ausgegeben wurden, die Taliban heute stärker sind als jemals zuvor. 

Die Taliban und die US-Gesandten mit dem Sondergesandten Khalilzad werden vor Ende 2018 zu erneuten Gesprächen zusammentreffen. 

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