Asien

Offizielles Ende des Koreakrieges bis Ende 2018 – Diskussion über US-Truppenstatus vertagt

Der südkoreanische Einheitsminister erklärte, man werde weiter versuchen, den "längsten Krieg und die längste Teilung auf Erden" bis Ende 2018 formell zu beenden. Das schwierige Thema, was danach mit den US-Truppen in der Region geschehen soll, wird vertagt.
Offizielles Ende des Koreakrieges bis Ende 2018 – Diskussion über US-Truppenstatus vertagtQuelle: Reuters © Jonathan Ernst

Diese Woche war der südkoreanische Präsident Moon Jae-in drei Tage lang zu Gast in Pjöngjang. Der nordkoreanische Regierungsführer Kim Jong-un lobte die Bemühungen Moons als Friedensvermittler zwischen Pjöngjang und Washington.

Der südkoreanische Minister für Wiedervereinigung Cho Myong-gyon sagte über das Treffen:

Die beiden Führer nahmen vier gemeinsame Mahlzeiten ein, hatten viele Unterredungen, verbrachten rund 20 Stunden gemeinsam.

Nach einem ersten Treffen zwischen dem US-Präsident Donald Trump und dem nordkoreanischen Führungsoberhaupt Kim Jong-un sind die Gespräche zwischen Washington und Pjöngjang ins Stocken geraten. Die Sanktionen gegen Nordkorea sind weiter in Kraft, die USA werfen Nordkorea vor, die Denuklearisierung nicht schnell und ernsthaft genug voranzutreiben.

Moon hat die schwierige Aufgabe, zwischen den beiden Parteien zu vermitteln. Während für die Südkoreaner Annäherung und Aussöhnung Priorität haben, fordern die USA militärische Abrüstung.

Südkoreaner hoffen auf Annäherung, USA auf militärische Abrüstung Nordkoreas

Das Ergebnis von Moons Besuch ist die Stärkung der bilateralen Beziehungen zwischen Seoul und Pjöngjang und die Beseitigung der Spannungen an der Grenze. Kim sagte zu, das Testgelände für seine Langstreckenraketen unter Anwesenheit internationaler Inspektoren abzubauen und den Nuklearkomplex Yongbyon zu schließen, wenn die USA entsprechende Maßnahmen ergreifen. Moon fasste zusammen:

Der Vorsitzende Kim Jong-un hat sein Bereitschaft zur Denuklearisierung immer wieder bekräftigt. Er drückte seinen Wunsch aus, die vollständige Denuklearisierung so schnell wie möglich abzuschließen und sich auf die wirtschaftliche Entwicklung zu konzentrieren.

Wie Sie wissen, hat Nordkorea sein Kernkraftwerk Punggye-ri vollständig zerstört. Der Vorsitzende Kim sagte, dass Nordkorea Atomtests nicht mehr durchführen könne, weil es seine einzige Atomtestanlage vollständig demontiert habe, und dass das Land (die USA) dies jederzeit überprüfen könne. 

Der Koreakrieg (1950 bis 1953) endete lediglich mit einem Waffenstillstand. Familien wurden getrennt, die Spaltung Koreas in Nord und Süd zementiert. Im August gingen Bilder von durch den Krieg getrennter Familien, die ein paar Tage in Nord- und Südkorea gemeinsam verbringen durften, um die Welt. Für viele war es, auch angesichts ihres Alters, das erste und zugleich letzte Wiedersehen mit ihren Angehörigen. Tausende hatten sich beworben, aber nicht alle erhielten die Möglichkeit eines Wiedersehens. Dies soll sich fortan ändern.

Cho erklärte, man werde versuchen, es den getrennten Familien zu ermöglichen, sich jederzeit im Wiedervereinigungszentrum in der Umgebung des Berges Kŭmgangsan (an der Ostküste Nordkoreas) zu begegnen. Darüber hinaus der Kontakt per Brief- und Videogespräche ermöglicht. Moon und Kim Jong-un äußerten den Wunsch, dass die Menschen ihre Heimatorte besuchen können.

Schönheitsmakel Friedensvertrag - wohin mit den US-Truppen?

Das heikle Thema der US-Truppenstationierung in Südkorea wurde bislang ausgeklammert. Moon Jae-in sagte dazu: 

Als ich während meines Besuchs in Nordkorea mit dem Vorsitzenden Kim sprach, teilte er meine Ansichten über das Abkommen zur Beendigung des Krieges. Es ist eine politische Erklärung zum Ende des Krieges und unserer feindlichen Beziehung.

Mit der Erklärung des Kriegsendes werden Friedensverhandlungen zur Unterzeichnung eines Friedensvertrages beginnen. Ein Friedensvertrag wird in der Endphase der vollständigen Denuklearisierung erzielt.

Dieser würde, so Moon, die stationierten US-Truppen und das Kommando der Vereinten Nationen zunächst nicht betreffen. Hierüber werde "erst nach dem Friedensvertrag diskutiert":

Vor allem die US-Truppen in Südkorea werden hier auf der Grundlage des koreanisch-amerikanischen Bündnisses stationiert, also hat das nichts mit der Kriegsende-Deklaration oder dem Friedensvertrag zu tun und ist (gänzlich) Sache der Entscheidung von Südkorea und den USA.

Moon kündigte an, weitere Details zu seinem Besuch in Nordkorea am Montag in Washington bekannt zu geben. Dann wird er sich am Rande der UN-Generalversammlung mit Donald Trump treffen. Moon hoffe auf einen weiteren US-Nordkorea-Gipfel.

Mehr zum Thema - Tränenreiches Wiedersehen: Durch Krieg getrennte Familien treffen erstmals in Nordkorea zusammen

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