Asien

Diplomatie verpufft: Gespräche zwischen Washington und Pjöngjang eingestellt

Die zukunftweisenden Gespräche zwischen Trump und Kim Jong-un sind passé. Das US-Militär wird die Manöver um die koreanische Halbinsel wieder aufnehmen. Der gemeinsame Industriekomplex zwischen den Koreas bleibt geschlossen. Japan predigt erneut Bedrohung.
Diplomatie verpufft: Gespräche zwischen Washington und Pjöngjang eingestelltQuelle: Reuters © Jonathan Ernst

Am 12. Juni kamen der US-Präsident Donald Trump und das nordkoreanische Regierungsoberhaupt Kim Jong-un in Singapur zu einem historischen Treffen zusammen, um die nukleare Abrüstung Nordkoreas zu besprechen. Zuvor waren die beiden Koreas bei den Winterspielen gemeinsam unter der blau-weißen Einheitsflagge in die Spielstätten einmarschiert. Vor den Augen geladener ausländischer Journalisten zerstörte Nordkorea sein Atomwaffentestgelände und zeigte sich bereit, atomar abzurüsten. Jetzt aber scheinen alle Hoffnungen auf eine Annäherung der beiden Koreas zu zerrinnen. Militärmanöver werden wieder aufgenommen, gemeinsame Industrieanlagen von Nord- und Südkorea liegen weiterhin brach, die Sanktionen gegen Nordkorea gelten weiterhin und Japan weist auf eine Bedrohungslage hin. 

Neuer Druck der USA auf Nordkorea

Der Verteidigungsminister der Vereinigten Staaten, James Mattis, gab am Dienstag bekannt, dass es keine Pläne gibt, die Militärübungen rund um die koreanische Halbinsel weiterhin auszusetzen: 

Wir haben den Schritt der Aussetzung zahlreicher - der größten Übungen - als Zeichen guten Willens gemacht, ausgehend vom Singapur-Gipfel. 

Für die Nordkoreaner sind die US-Manöver ein Zeichen von Aggression gegen die Souveränität des Landes, sie dienten der Übung einer Invasion. 

Stunden, bevor US-Außenminister Mike Pompeo nach Nordkorea reisen sollte, erhielt er einen Brief vom nordkoreanischen Regierungsvertreter Kim Yong-chol. Darin warnte Yong-chol im Auftrag seiner Regierung vor einem Abbruch der Gespräche. 

CNN berichtete, im Brief habe es geheißen: 

Die USA sind noch immer nicht bereit, nordkoreanischen Erwartungen zu entsprechen und einen Friedensvertrag zu unterzeichnen. 

Daraufhin ordnete der US-Präsident an, dass die Gespräche in Nordkorea nicht stattfinden werden:

Ich habe den Außenminister Mike Pompeo dieses Mal gebeten, nicht nach Nordkorea zu reisen, weil ich empfinde, dass wir keinen ernsthaften Fortschritt im Hinblick auf die Entnuklearisierung der koreanischen Halbinsel machen. 

Nordkorea will den Korea-Krieg (1950-1953) offiziell beenden und einen Friedensvertrag erzielen, der nicht nur von Südkorea, sondern auch von den USA unterzeichnet wird. Die Regierung Washingtons aber weist immer wieder darauf hin, es müsse zunächst deutliche Schritte zur Entnuklearisierung Nordkoreas geben, bevor weitere Schritte unternommen würden. 

Im November wollen der japanische Premierminister Shinzo Abe und Kim Jong-un in Vietnam zu einem Gipfel zusammenkommen. Einer Verbesserung der Beziehungen zwischen Japan und Nordkorea steht die Entführung japanischer Bürger durch Nordkorea entgegen, so der Vorwurf der Japaner. Nach einer offiziellen Zählung der japanischen Regierung wurden zwischen 1977 bis 1983 insgesamt 17 Japaner nach Nordkorea verschleppt, acht Männer und neun Frauen. 

Für die japanische Regierung stelle Nordkorea noch immer einen "ernsthafte und unmittelbare Bedrohung" dar. 

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