Asien

Südkorea: Eltern zu Unrecht als Spitzel für Nordkorea verurteilt - Späte Gerechtigkeit für Opfer

In den 1980ern verurteilten Südkoreas Gerichte mehrere Bürger wegen angeblicher Spionage - oft zu Unrecht. Der Fall eines Geschwisterpaares wird nun zum Präzedenzfall. Der Oberste Gerichtshof entschied, den Staat treffe eine Teilschuld am Leid der Familie.
Südkorea: Eltern zu Unrecht als Spitzel für Nordkorea verurteilt - Späte Gerechtigkeit für OpferQuelle: Reuters © Jo Yong-Hak

Die Kinder der vermeintlichen Spitzel Nordkoreas verloren in den 1980er Jahren ihre Arbeitsplätze. Der Korea Herald berichtet vom Fall der Geschwister Nah Soo-yeon (mittlerweile 90 Jahre alt) und Nah Jin (85 Jahre alt). Sie wurden 1981 in Südkorea unter dem Vorwurf inhaftiert, sie seien Sympathisanten Nordkoreas. Angeblich unter Folter gaben sie zu, Reisen nach Nordkorea unternommen zu haben. Eine Haftstrafe von 15 Jahren folgte. Ein Sohn und ein Schwiegersohn verloren ihre Arbeitsplätze.

In 2012 befand ein Gericht die Geschwister für unschuldig. Die Familie erhielt Entschädigungszahlungen in Höhe von umgerechnet 280.236 Euro zugesprochen.

Auch ein Fischer und dessen Familie sollen einem Urteil aus dem Jahr 2012 zufolge Entschädigungen erhalten. Hier wurde die Höhe auf 2,2 Millionen Dollar festgelegt. Der Betroffene, lediglich unter seinem Vornamen Cheong bekannt, war als Fischer zusammen mit Berufskollegen 1965 kurzzeitig in nordkoreanische Haft geraten. Die Insel, vor der sie ihre Angeln auswarfen, befand sich nahe an nordkoreanischem Gebiet. 17 Jahre später wurde Cheong auch in Südkorea verhaftet. Über 13 Tage vernahmen ihn die südkoreanischen Behörden und warfen ihm vor, für Nordkorea zu spionieren. Nach seiner Entlassung wurde er erneut verhaftet.

Auch er soll unter Folter ein Geständnis unterzeichnet haben. Es folgten 15 Jahre Gefängnis mit anschließender Überwachung. Die Justiz stellte nun fest, dass "Beweise fabriziert" worden wären. Tausende von Fischern teilten das Schicksal von Cheong. Sie gerieten während ihrer Arbeit in nordkoreanische Gefangenschaft und nach ihrer Freilassung wurden sie im Süden verhört, viele von ihnen hatte man zudem auch verurteilt. 

Für die Kinder der Verurteilten war es infolge der Stigmatisierung schwierig, je wieder eine Anstellung zu finden. Sie waren als vermeintliche Kinder nordkoreanischer Spitzel gebrandmarkt.

Zuvor hatte ein Gericht entschieden, dass dem Staat keine Schuld an dem finanziellen Schaden für die Kinder zugewiesen werden könne. Der Oberste Gerichtshof in Seoul hat nun aber entschieden, dass den Staat auf Grund seines ungerechtfertigten hoheitlichen Handelns eine Teilschuld an dem Verlust der Arbeitsplätze der Kinder und deren darauffolgenden finanziellen Problemen zufällt. 

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