Asien

IS breitet sich in Indonesien aus - Syrien-Rückkehrer verüben Anschläge

Für die jüngsten Anschläge auf Kirchen in Indonesien übernahm der "Islamische Staat" (IS) die Verantwortung. Sie wurden von Syrien-Rückkehrern verübt. Der IS versucht, in Asien Fuß zu fassen. In Indonesien werden bereits Kinder auf den Dschihad vorbereitet.
IS breitet sich in Indonesien aus - Syrien-Rückkehrer verüben AnschlägeQuelle: Reuters © Beawiharta

Drei Kirchen wurden im indonesischen Surabaya angegriffen. Dort ist die christliche Minderheit angesiedelt. Sie macht elf Prozent der Einwohner der Millionenstadt aus. Indonesien hat die größte muslimische Bevölkerungszahl und rühmt sich als ein multiethnisches und multireligiöses Land. Jetzt versucht der "Islamische Staat" (IS), sich hier auszubreiten. Die jüngsten Anschläge gehen auf das Konto von Syrien-Rückkehrern.

Einer der Attentäter verkleidete sich als Kirchgänger. Die Attentate wurden von einer Familie mit vier Kindern durchgeführt. Die Eltern rissen mit ihren vier Kindern sieben Menschen in den Tod, 43 wurden verletzt. Bald darauf ließ der IS verlauten, er sei für die Anschläge verantwortlich. In einem veröffentlichten Video erklärte der Attentäter seine Zugehörigkeit zu der Terrororganistion. Die Explosionen ereigneten sich an verschiedenen Orten der Stadt kurz hintereinander.

Erst vor kurzer Zeit, so der indonesische Polizeichef Tito Karnavian, war die Familie aus Syrien zurückgekehrt:

500 Menschen wurden aus Syrien zurückgeschickt, darunter auch diese Familie.

Der Vater setzte die Mutter und die beiden jüngsten Kinder im Alter von neun und zwölf Jahren vor einer Kirche ab. Die Frau versuchte, in die Kirche zu gelangen, wurde aber von Sicherheitskräften aufgehalten. Mit der Bombe, die sie am Körper trug, tötete sie sich selbst und ihre beiden Kinder. Vor einer anderen Kirche sprengten sich die beiden anderen Söhne im Alter von 16 und 18 Jahren in die Luft. Der Vater steuerte seinen Wagen in die Center Pentecostal Church und zündete eine Bombe, die sich im Auto befand. Der Terror setzte sich fort. Es kam zu zwei weiteren Explosionen. Südlich der Stadt explodierte eine Bombe in einer Wohnung. Zwei Erwachsene und ein Kind kamen dabei ums Leben, drei weitere Kinder wurden verletzt. Einer der Erwachsenen wurde als Freund des Kirchenattentäters identifiziert. Danach folgte eine Explosion auf eine Kontrollstelle der Polizeistelle Surabayas.

Splittergruppen fügen sich zu IS-Netzwerk zusammen

Am vergangenen Mittwoch töteten Sicherheitskräfte auf der Insel Sumatra vier Männer, die mit Schwertern eine Polizeistation angreifen wollten. Die Männer gehörten zum Netzwerk des IS und waren Teil von Negara Islam Indonesien, auch als Darul Islam bekannt, die sich zum Ziel gesetzt haben, einen islamischen Staat in Indonesien zu errichten.

Aus Südostasien rekrutierte der IS erfolgreich Kämpfer für Syrien und den Irak. Jetzt, da der Terror in den beiden Ländern weitgehend besiegt wurde, müssen sich insbesondere Indonesien und die Philippinen mit den Gefährdern beschäftigen. In der philippinischen Stadt Marawi versuchten regionale Terrororganisation mit Sympathiebekundungen zum IS, ein Kalifat auszurufen. Präsident Duterte war gezwungen, das Kriegsrecht zu verhängen, um militärisch einzugreifen. Nach dem Tod des Anführers von Marawi wurde der Posten schnell mit einem noch radikaleren Anführer neu besetzt. 

Die Anschläge auf der Urlaubsinsel Bali im Jahr 2002 wurden fast ausschließlich von Indonesiern verübt. Der Regierung gelang es damals, das Terrornetzwerk zu zerstören, aber es bildeten sich weitere Splittergruppen. Der erste indonesische Dschihadist, der in Syrien ums Leben kam, ging ebenso wie die Bali-Terroristen in Ponton Ngruki zur Schule. Die radikal-islamische Gruppe Jemaah Anshorut Daulah (JAD) unterhält in Indonesien Internate, in denen die Kinder indoktriniert werden. Die Schulen versprechen Eltern mit geringem Einkommen eine freie Ausbildung. Die Lehranstalten sind bei der Regierung nicht registriert und es findet keine Überwachung der Lerninhalte durch den Staat statt. Statt eines Schulbesuchs werden auch Online-Kurse angeboten, mit denen Mütter ihre Kinder zu Hause "unterrichten" sollen. Die Terroristen in Indonesien trainieren an abgelegenen Orten, versteckt im Dickicht des Dschungels. Indonesien und die Philippen verfügen zusammengenommen über 25.000 Inseln, deren Grenzen leicht passierbar sind.

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