Asien

Indien plant Besteuerung von Millionären, die das Land dauerhaft verlassen

Die Behörden in Indien haben beschlossen, Emigration zu besteuern, da sie vermuten, dass speziell die Reichen das Land verlassen, um Kontrolle und Steuerpflicht zu entgehen. Diese Emigration hat direkte Auswirkungen auf die Steuereinnahmen der Regierung.
Indien plant Besteuerung von Millionären, die das Land dauerhaft verlassenQuelle: Reuters

Das indische Central Board of Direct Taxes (CBDT) hat ein besonderes Gremium eingerichtet, das das Finanzministerium des Landes bei der Einkommensteuerpolitik berät. Es wurde beauftragt, ein Regelwerk zu entwickeln, das die Menschen verpflichtet werden, Sondersteuern zu zahlen, wenn sie das Land verlassen wollen.

Ein Bericht der US-Bank Morgan Stanley, der in diesem Monat veröffentlicht wurde, ergab, dass im Jahr 2017 7.000 Millionäre Indien verlassen haben. In den letzten vier Jahren sollen insgesamt sollen schon über 23.000 Millionäre das Land verlassen haben. Laut Credit Suisse gab es im vergangenen November rund 245.000 Millionäre in Indien.

Einige Länder auf der Welt haben eine Ausreisesteuer",

sagte Jiger Saiya, Steuer- und Regulierungspartner der Anwaltskanzlei BDO, gegenüber Quartz und fügte hinzu:

Zum Beispiel werden Personen, die aus Kanada auswandern, mit Steuern belegt, wenn sie über Vermögenswerte verfügen, die sich im Besitz eines Einzelnen befinden.

Wenn eine Person das Land dauerhaft verlässt, geht die kanadische Regierung davon aus, dass er oder sie alle Immobilien veräußert hat, auch in Fällen, in denen das gar nicht der Fall ist. Diese sogenannte "deemed disposition" führt zu Kapitalgewinnen oder -verlusten, die die Person vor der Auswanderung bezahlen muss.

Auch in Singapur werde davon ausgegangen, dass ausländische Arbeitnehmer oder Personen mit ständigem Wohnsitz, die das Land endgültig verlassen, Gewinne aus nicht ausgeübten oder eingeschränkten Aktienoptionen erzielt haben. Daher müssten sie Steuern auf solche Gewinne zahlen, bevor sie das Land verlassen, erklärte Saiya, während er Alternativen zu einer "Auswanderungssteuer" anführte.

Die Arbeitsgruppe [des CBDT] könnte auch die Einführung von Melde- und Compliance-Gesetzen wie in den USA in Erwägung ziehen", sagte er.

Der Experte erklärte, dass "es mit dem Auftauchen von Betrügereien im Wert von Crores [eine Einheit im indischen Zahlensystem, die im Singular zehn Millionen bedeutet], einem Anstieg der Nutzung von virtuellen ungeregelten Krypto-Währungen, Investitionsmöglichkeiten in Übersee für die Ultrareichen und so weiter, vorbestimmt war, dass die steuerlichen Aspekte rund um die Ultrareichen Aufmerksamkeit erregen".

Viele der Reichen Indiens tauchten in Listen über angebliche Steuerhinterziehung wie den Panama Papers und die Paradise Papers auf. In mindestens 121 Fällen wurden Prüfungen durchgeführt.

Obwohl die Angst vor Strafverfolgung ein starker Grund für Menschen ist, die den Willen, das Geld und das Motiv haben, ins Ausland zu gehen, ist sie nicht der einzige. Der Exodus ist auch auf andere Faktoren wie die Chance auf eine bessere Lebensqualität im Ausland, soziale Sicherheit, Gesundheitsversorgung, bessere Investitionsmöglichkeiten, niedrigere Steuersätze und so weiter zurückzuführen", unterstrich Saiya.

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