Asien

Streit vor Winterspielen in Südkorea: Einheits- statt Nordkoreaflagge?

Das Zeigen der nordkoreanischen Flagge und das Singen der nordkoreanischen Nationalhymne sind in Südkorea grundsätzlich verboten. Eine Herausforderung für die diplomatischen Annäherungsversuche vor den Winterspielen. Ausnahmeregelungen werden für Sportveranstaltungen getroffen.
Streit vor Winterspielen in Südkorea: Einheits- statt Nordkoreaflagge?Quelle: Reuters © Lee Jae-Won

Athleten Nord- und Südkoreas werden voraussichtlich unter der koreanischen "Wiedervereinigungsflagge" bei der Eröffnung der Olympischen Winterspiele in Pyeongchang einmarschieren. Die "Wiederveinigungs-" oder "Einheitsflagge" zeigt die koreanische Halbinsel in Blau auf weißem Grund. 

Streit in Südkorea über Flaggen-Politik

Der südkoreanische Sportminister Do Jong Hwan:

Die Diskussionen laufen noch, aber die koreanische Einheitsflagge wird dann bei der Eröffnung gehisst, wenn ein gemeinsamer Auftritt vereinbart wurde. Wir haben in der Vergangenheit neun gemeinsame Auftritte abgehalten, und Frieden auf der koreanischen Halbinsel durch Sport ist das, wonach die Olympischen Spiele streben." 

Nicht alle in Südkorea teilen diese Ansicht. Lee Chul-gyu, Parteiführer der oppositionellen "Liberty Korean Party" ist der Ansicht, dass die südkoreanischen Athleten gerade bei einem gemeinsamen Einmarsch mit den Nordkoreanern ins Stadion ihre eigene Flagge "Taegeukki" zeigen sollten: 

Man kann sich selbst nur fragen, warum wir die "Taegeukki" als Gastnation nicht tragen."

Der Sportminister sagte, dass die koreanische Einheitsflagge während der Eröffnungszeremonie und anderer olympischer Veranstaltungen gezeigt wird. Während der Wettkämpfe südkoreanischer Athleten hingegen nur die südkoreanische Flagge. Mit den Details des Auftritts der Nordkoreaner will sich der IOC diese Woche in der Schweiz befassen. Der Vorschlag Südkoreas eines gemeinsamen Hockey-Teams mit Nordkorea wird vom IOC noch geprüft. 

Neben den weltweit bekannten Cheerleadern Nordkoreas will Pjöngjang die Morangbong-Band in den Süden entsenden. Dies wird auch von den südkoreanischen Gastgebern der Winterolympiade begrüßt, denn die Cheerleader sind immer ein Garant für gute Ticketverkäufe. Das nordkoreanische 140-köpfige Samjiyon-Orchester wird in Seoul und Gangneung auftreten. Das südkoreanische Ministerium für Wiedervereinigung

Die Regierung (Südkoreas) wird ihr Bestes geben, damit die Auftritte der nordkoreanischen Künstlergruppen die Süd-Nord-Verbindungen verbessern und die kulturelle Homogenität wiederherstellen." 

Amnesty International forderte Südkorea auf, das Gesetz aufzuheben

Das Verbot des Tragens der nordkoreanischen Flagge stellt Südkorea immer wieder vor ein Problem während der Ausrichtung von internationalen Wettkämpfen, an denen auch nordkoreanische Sportler und Fans teilnehmen. 2014, zu Beginn der asiatischen Incheon-Spiele, erinnerte die südkoreanische Regierung die Öffentlichkeit an das Verbot. Nur innerhalb der Wettkampfstätte und dem Dorf der Athleten könne man die nordkoreanische Flagge zeigen. Um Problemen zu vermeiden, verzichtete die Stadt Incheon auch darauf, die Flaggen aller anderen Wettkampfteilnehmer zu hissen. 

Kim Il-sung zur Bedeutung der nordkoreanischen Flagge: 

Die rote Farbe der Flagge symbolisiert die anti-japanische Leidenschaft, das rote Blutvergießen der koreanischen Patrioten und die unbesiegbare macht unserer Leute, die stark vereint sind, um unsere Republik zu fördern. Die weiße Linie symbolisiert die eine Blutlinie, ein Land, eine Sprache, die eine Kultur unseres monoethischen Landes, welches in Reinheit lebt. Und Blau steht für das galante Antlitz unserer Leute, symbolisiert den Geist unserer koreanischen Leute, die für den Weltfrieden und den Fortschritt kämpfen." 

Die Einheitsflagge der beiden Koreas hat bisher keinen offiziellen Status. Das Gesetz gegen die nordkoreanische Flagge besteht seit 1948 und wurde seither nur geringfügig überarbeitet. Im Jahr 2012 bat Amnesty International Südkorea, das Gesetz abzuschaffen, da es entgegen der Bürgerrechte des Rechts der freien Meinungsäußerung und der freien Wahl der Zugehörigkeit und Freude stünde. 

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