Taiwan führt Großmanöver gegen „chinesische Attacke“ durch

Die Simulation eines chinesischen Landungsunternehmens findet seit gestern auf Penghu statt, einer Insel im südchinesischen Meer, die zwischen China und Taiwan liegt.
Taiwans Präsidentin Tsai Ing-wen nimmt an den Manövern teil und betonte die Bedeutung der Kriegsspiele für die Autonomie Taiwans:
Wenn Taiwan seine militärische Entschlossenheit und Eigenständigkeit bei der Verteidigung zeigt, dann bezeugen wir vor der ganzen Welt unseren Entschluss, unsere Heimat zu beschützen.

Bei den Militärübungen mit dem Namen „Han Kuang“ nehmen nach Angaben des taiwanesischen Verteidigungsministeriums Kampfhubschrauber und Flugzeuge ebenso teil wie Infanterie- und Panzerdivisionen und die Kriegsmarine.

Dabei warfen zunächst acht F-16 Bomben in die Gewässer rund um die Insel Pengu im südchinesischen Meer, „um den Feind zurückzudrängen“.

Darauf folgten Artillerie-, Raketen und Panzerfeuer auf die simulierte chinesische Landungsoperation.

Chinesische Behörden kritisierten derweil das Vorgehen Taiwans und betonten, „der Widerstand Taiwans mit militärischen Mitteln gegen eine Wiedervereinigung ist nicht zielführend“.
China strebt eine Wiedervereinigung mit Taiwan an, welches sich 1949 im Zuge des Bürgerkrieges vom Festland politisch abspaltete und erkennt dessen Unabhängigkeit nicht an. Dem 1992 etablierten „Ein-China-Prinzip“ folgend, wird Taiwan als Teil Chinas betrachtet.

Seit ihrer Wahl 2016 strebt die taiwanesische Präsidentin eine formelle völkerrechtliche Anerkennung des Landes an und verweigert sich dem „Ein-China-Prinzip“. Peking brach in Folge die diplomatischen und politischen Kontakte mit der Insel ab.