Asien

Armenien: Opposition fordert Rücktritt des Premiers – Gewalttätige Proteste gegen Friedenspakt

Armeniens Hauptstadt Jerewan wird von Unruhen bei Protesten gegen das Friedensabkommen mit Aserbaidschan um Bergkarabach erschüttert. Oppositionspolitiker kündigen die Gründung eines "nationalen Heilskomitees" an, das den Rücktritt Armeniens vom Abkommen in die Wege leiten soll.
Armenien: Opposition fordert Rücktritt des Premiers – Gewalttätige Proteste gegen Friedenspakt© Ruptly / Stringer

Beinahe sofort nach Bekanntgabe des Waffenstillstands und des Friedensabkommens zwischen den Vertragspartnern Russland, Aserbaidschan und Armenien im Konflikt zwischen den Letzteren um das armenisch besiedelte Bergkarabach entbrannten in Jerewan Proteste: Die Bedingungen des von Russland vermittelten Abkommens, gemäß denen die Kontrolle Teile der nicht anerkannten Republik Bergkarabach an deren völkerrechtlich anerkannten Souverän, den Staat Aserbaischan, geht, gehen einigen Armeniern gegen den Strich.

Nachdem am Dienstag eine wütende Menge das Parlament und Regierungsbüros erstürmt hatte, riefen armenische 17 Oppositionsparteien am Mittwochmittag erneut eine Demonstration im Stadtzentrum zusammen – verlangt werden nach wie vor der Rücktritt des Regierungschefs Nikol Paschinjan und ein Austritt aus dem soeben geschlossenen Abkommen. Ein Vertreter der armenischen Oppositionspartei "Daschnakzutjun" ("Armenische Revolutionäre Föderation") erklärte bei einer Kundgebung in Jerewan, dass ein nationales Rettungskomitee einzurichten sei, schreibt RIA Nowosti

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Am Vorabend drängte der Kommandeur der Freiwilligengruppe "Arabo", Manwel Jegiasarjan, die Abgeordneten dazu, ins Parlament zu kommen und "auf zivilisierte Weise" den Prozess des Rücktritts vom unterzeichneten Abkommen einzuleiten.

Ferner sammelt Berichten zufolge die Oppositionspartei "Blühendes Armenien" Unterschriften für die Einberufung einer außerordentlichen Parlamentssitzung, bei der die Teilnahme Jerewans am neuen Abkommen zu Karabach annulliert werden solle.

Auf dem Freiheitsplatz skandieren Demonstranten "Nikol ist ein Verräter", es kommt zu Zusammenstößen mit der Polizei. Nach neuester Information haben sich die Protestierenden zum Regierungssitz in Marsch gesetzt.

Derweil haben russische Friedenstruppen mit der Sicherung der Auflagen des Friedensvertrags begonnen: Die kürzlich in die Region entsandten Einheiten haben den als Latschin-Korridor bekannten Bergpass und den Landstraßenabschnitt von der Stadt Latschin zur Sowchose "Lyssogorski" unter Kontrolle genommen, erklärte Chef der Operationshauptleitung des Generalstabs der russischen Streitkräfte Sergei Rudskoi.

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