Asien

Lage in Grenzregion eskaliert: Indische Soldaten bei Gefecht mit chinesischen Truppen getötet

Schon seit Wochen belauern sich indische und chinesische Truppen in der umstrittenen Grenzregion Ladakh im Himalaya. Bei Scharmützeln kam es in den vergangen Wochen bereits zu Verletzten, nun sollen drei indische Militärangehörige getötet worden sein.
Lage in Grenzregion eskaliert: Indische Soldaten bei Gefecht mit chinesischen Truppen getötetQuelle: Reuters © Danish Ismail/Reuters

Drei indische Soldaten sind nach Angaben der indischen Armee bei einer gewaltsamen Auseinandersetzung mit chinesischen Soldaten getötet worden. Der Vorfall habe sich demnach Montagnacht im Galwan-Tal in der umstrittenen Grenzregion Ladakh im Himalaya ereignet.

Nach chinesischer Darstellung kam es zu dem Scharmützel, nachdem indische Streitkräfte die Grenze überquert und chinesische Truppen angegriffen hätten.

Laut lokalen Medien wurden dabei ein indischer Offizier und zwei Soldaten getötet. Ranghohe Militärvertreter der beiden Nachbarländer würden sich am Dienstag treffen, um die Situation zu entschärfen, heißt es in einer von indischen Medien zitierten Erklärung des Militärs.

Indien behauptet, es habe Opfer auf beiden Seiten gegeben, macht aber keine Angaben, wie viele chinesische Militärangehörige bei dem Zusammenstoß angeblich getötet wurden. 

Vermittlungsangebote aus Russland und den USA

China und Indien hatten 1962 einen kurzen Krieg um ihre Grenze im Himalaya geführt, den China gewann. Seither gibt es immer wieder Zwischenfälle. Der Grenzverlauf ist nach wie vor nicht geklärt.

Seit Wochen befinden Truppen beider Länder an mehreren Orten entlang der "Line of Actual Control" (LAC) im Osten Ladakhs, das zum von Indien kontrollierten Kaschmir gehört, in einer angespannten Pattsituation.

Hunderte chinesische und indische Soldaten standen sich Anfang Mai in einem kurzen Scharmützel gegenüber. Die indische Armee schickte nach den gewaltsamen Zusammenstößen Verstärkungen in das Gebiet, darunter Militärfahrzeuge und Artillerie. Bei jüngsten Zwischenfällen zwischen Truppen beider Seiten hatte es mehrere Verletzte gegeben.

Beobachter schreiben die derzeitige Eskalation in der Region zumindest teilweise dem Zorn Indiens über die Entscheidung Chinas zu, Straßen und Flugpisten in der Region nahe der Grenze zu bauen, deren Verlauf nach wir vor nicht geklärt ist.

US-Präsident Donald Trump hatte kürzlich angeboten, in dem Konflikt zu vermitteln, was die beiden asiatischen Nuklearmächte mit den größten Bevölkerungszahlen der Welt jedoch ablehnten.

Auch Russland bietet sich als Vermittler an, der für keine der beiden Seiten in dem Konflikt Partei ergreifen will. So erklärte der Vorsitzende des Auswärtigen Ausschusses im russischen Föderationsrat, Konstantin Kossatschow, nach dem jüngsten Vorfall: 

Wir verstehen die Souveränität Indiens, wir verstehen die Souveränität Chinas. Ich bin wirklich der Meinung, dass Russland sich nicht in diese Art von Streitigkeiten einmischen sollte. (…) Unsere Aufgabe ist es, ein ehrlicher Vermittler zu sein, um zu einem Dialog beizutragen und Lösungen im Zusammenhang mit der Anwendung militärischer Gewalt zu verhindern und zu vermeiden. Das ist es, was wir als politisch Botschaft sowohl an unsere chinesischen als auch an unsere indischen Freunde weitergeben.

Der Konflikt zwischen Indien und China dürfe die Zusammenarbeit innerhalb der BRICS-Staaten und der Shanghaier Organisation für Zusammenarbeit (SOZ) nicht behindern, so Kossatschow.

Mehr zum Thema - Um Chinas Einfluss zu begrenzen: Indien und Australien unterzeichnen Militärabkommen

Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen. Und dies nicht nur hinsichtlich des Ukraine-Kriegs. Der Zugang zu unserer Website wurde erschwert, mehrere Soziale Medien haben unsere Accounts blockiert. Es liegt nun an uns allen, ob in Deutschland und der EU auch weiterhin ein Journalismus jenseits der Mainstream-Narrative betrieben werden kann. Wenn Euch unsere Artikel gefallen, teilt sie gern überall, wo Ihr aktiv seid. Das ist möglich, denn die EU hat weder unsere Arbeit noch das Lesen und Teilen unserer Artikel verboten. Anmerkung: Allerdings hat Österreich mit der Änderung des "Audiovisuellen Mediendienst-Gesetzes" am 13. April diesbezüglich eine Änderung eingeführt, die möglicherweise auch Privatpersonen betrifft. Deswegen bitten wir Euch bis zur Klärung des Sachverhalts, in Österreich unsere Beiträge vorerst nicht in den Sozialen Medien zu teilen.