Asien

Trotz Spannungen zwischen Peking und Washington: Lizenzvergabe an American Express in China

American Express ist das erste ausländische Unternehmen, das Yuan-Transaktionen in China abwickeln kann. Peking erteilte dem in den USA ansässigen Dienstleistungskonzern endgültig die Genehmigung für den Betrieb eines Bankkarten-Clearingnetzwerks.
Trotz Spannungen zwischen Peking und Washington: Lizenzvergabe an American Express in ChinaQuelle: Reuters © Kai Pfaffenbach

Chinas Zentralbank hat bekannt gegeben, dass sie dem Joint Venture zwischen American Express und den Unternehmen LianLian DigiTech sowie Express Technology Services eine Clearing-Lizenz erteilte. Das US-amerikanische Unternehmen, das vor zwei Jahren seine erste Genehmigung erhielt, soll laut der Erklärung der Bank innerhalb von sechs Monaten mit den Clearingdiensten beginnen.

Die Genehmigung beinhaltet, dass chinesische Einzelhändler bald in der Lage sein werden, Zahlungen mit American Express-Kreditkarten zu akzeptieren, deren Verwendung bisher auf einige gehobene Restaurants und Hotels beschränkt war. Das in New York ansässige Unternehmen wird Marktanteile von China UnionPay kaufen, der derzeit einzigen Agentur für das Clearing von Bankkarten in China.

Die Zentralbank der Volksrepublik China betonte, dass dieser Schritt die fortschreitende Öffnung der chinesischen Finanzindustrie widerspiegelt. Ausländische Unternehmen versuchen seit Langem, in den rasch wachsenden chinesischen Markt einzutreten, in dem laut Bloomberg im vergangenen Jahr 8,5 Milliarden Bankkarten im Umlauf waren. Transaktionen über Mobiltelefone erreichten im Jahr 2018 ein Volumen von 190 Billionen Yuan (27 Billionen US-Dollar). Andere Kreditkartengiganten – wie Mastercard und Visa – haben bereits früher Anträge zur Genehmigung eingereicht, bisher aber keine ähnliche Genehmigung der chinesischen Zentralbank erhalten.

Stephen J. Squeri, Vorstandschef von American Express, teilte in einer Erklärung mit:

Wir freuen uns, das erste ausländische Unternehmen zu sein, das diese Lizenz erhält. Wir freuen uns darauf, Millionen neuer Verbraucher, Unternehmen und Händler in China bei American Express willkommen zu heißen und unsere Unterstützung für unsere globalen Kunden bei ihren Reisen in die Region weiter auszubauen.

Die Entscheidung der Bank erfolgte inmitten steigender Spannungen zwischen den USA und China, nachdem die Trump-Regierung Peking wegen seines Umgangs mit dem Corona-Ausbruch und eines kürzlich verabschiedeten Sicherheitsgesetzes in Hongkong kritisiert hatte. Washington drohte damit, die Präsenz chinesischer Unternehmen an den US-Börsen ins Visier zu nehmen, und setzte weitere chinesische Firmen auf seine schwarze Liste. Außerdem erhöhten die USA den Druck auf den chinesischen Technologieriesen Huawei.

Der Streit zwischen den beiden führenden Volkswirtschaften der Welt löste bereits Besorgnis über die Zukunft des bilateralen Handelsabkommens aus, das Anfang des Jahres von beiden Seiten unterzeichnet worden war.

Mehr zum Thema - "Sie reden wie Goebbels": Chinesisches Boulevardblatt reagiert auf Pompeos Tiraden gegen Peking

Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen. Und dies nicht nur hinsichtlich des Ukraine-Kriegs. Der Zugang zu unserer Website wurde erschwert, mehrere Soziale Medien haben unsere Accounts blockiert. Es liegt nun an uns allen, ob in Deutschland und der EU auch weiterhin ein Journalismus jenseits der Mainstream-Narrative betrieben werden kann. Wenn Euch unsere Artikel gefallen, teilt sie gern überall, wo Ihr aktiv seid. Das ist möglich, denn die EU hat weder unsere Arbeit noch das Lesen und Teilen unserer Artikel verboten. Anmerkung: Allerdings hat Österreich mit der Änderung des "Audiovisuellen Mediendienst-Gesetzes" am 13. April diesbezüglich eine Änderung eingeführt, die möglicherweise auch Privatpersonen betrifft. Deswegen bitten wir Euch bis zur Klärung des Sachverhalts, in Österreich unsere Beiträge vorerst nicht in den Sozialen Medien zu teilen.