Lateinamerika

Bolivien: Bewaffnete dringen in Venezuelas Botschaft ein – Diplomaten geflohen

Nach dem erzwungenen Rücktritt des bolivianischen Präsidenten Evo Morales stürmten bewaffnete Regierungsgegner die venezolanische Botschaft in La Paz. Laut der Botschafterin ist dem diplomatischen Personal die Flucht gelungen.
Bolivien: Bewaffnete dringen in Venezuelas Botschaft ein – Diplomaten geflohenQuelle: Reuters

Medienberichten zufolge ist eine Gruppe maskierter Männer am Sonntag in die venezolanische Botschaft in Boliviens Hauptstadt La Paz eingedrungen und zwang das diplomatische Personal, das Gebäude zu verlassen.

Botschafterin Crisbeylee González erklärte, die Angreifer hätten das Personal in dem Gebäude töten wollen. In einer Audio-Botschaft an RT Spanish sagte sie:

Es geht uns gut, aber die Botschaft wurde eingenommen. Sie wollten uns massakrieren. Bitte, ich möchte, dass Sie darüber berichten.

Laut der staatlichen Nachrichtenagentur ABI sagte González, dass die Schläger, die auf das diplomatische Gelände eingedrungen waren, Kapuzenpullover trugen und mit Dynamit und Schilden bewaffnet waren.

Mehr zum ThemaGeleakte Audiodateien deuten auf Vorbereitungen für einen US-gestützten Putsch in Bolivien hin

Der Angriff soll sich ereignet haben, kurz nachdem Präsident Evo Morales am Sonntag seinen Rücktritt angekündigt hatte. Morales begründete diesen Schritt mit der Hoffnung, dass dadurch die gewalttätigen Angriffe auf Regierungsvertreter und seine Unterstützer, die vor allem in der indigenen Bevölkerung zu finden sind, aufhören.

In einem in den Sozialen Medien verbreiteten Video ist ein Mann zu sehen, der zum Angriff auf die venezolanische Botschaft anstachelt. In einer wütenden Tirade fordert der Mann "alle in Bolivien lebenden Venezolaner" auf, das Gebäude "zu übernehmen". Zudem verurteilt er den venezolanischen Präsidenten Nicolás Maduro.

Maduro bezeichnete Morales' Rücktritt als "vollendeten Staatsstreich", während der kubanische Präsident Miguel Diaz-Canel die Welt aufforderte, "sich für das Leben und die Freiheit von Evo [Morales] einzusetzen".

Der mexikanische Außenminister Marcelo Ebrard teilte mit, dass es in Bolivien "keinen Putsch" geben habe, sondern – wie er es nannte – "eine laufende Militäroperation". Ebrard bat Morales nach seinem Rücktritt Asyl an und stellte fest, dass etwa zwei Dutzend bolivianische Beamte bereits in der mexikanischen Amtsresidenz in La Paz Zuflucht gefunden hätten.

Nach Berichten über den Angriff auf die venezolanische Botschaft forderte Ebrard, dass die Integrität aller diplomatischen Vertretungen, einschließlich der der mexikanischen Botschaft in Bolivien, respektiert wird.

Mehr zum Thema - Nach Putsch in Bolivien: Mexiko bietet Morales Asyl an

Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen. Und dies nicht nur hinsichtlich des Ukraine-Kriegs. Der Zugang zu unserer Website wurde erschwert, mehrere Soziale Medien haben unsere Accounts blockiert. Es liegt nun an uns allen, ob in Deutschland und der EU auch weiterhin ein Journalismus jenseits der Mainstream-Narrative betrieben werden kann. Wenn Euch unsere Artikel gefallen, teilt sie gern überall, wo Ihr aktiv seid. Das ist möglich, denn die EU hat weder unsere Arbeit noch das Lesen und Teilen unserer Artikel verboten. Anmerkung: Allerdings hat Österreich mit der Änderung des "Audiovisuellen Mediendienst-Gesetzes" am 13. April diesbezüglich eine Änderung eingeführt, die möglicherweise auch Privatpersonen betrifft. Deswegen bitten wir Euch bis zur Klärung des Sachverhalts, in Österreich unsere Beiträge vorerst nicht in den Sozialen Medien zu teilen.