Lateinamerika

Maduro an US-Bevölkerung: Haltet Eure Regierung vom Krieg ab, sonst wird es "schlimmer als Vietnam"

Die USA erkennen Nicolás Maduro nicht mehr als Venezuelas Präsidenten an. Der wandte sich nun direkt an die US-Bevölkerung und forderte sie auf, sich gegen eine militärische Intervention ihrer Regierung zu stellen. Sonst drohe ein Krieg, "schlimmer als Vietnam".
Maduro an US-Bevölkerung: Haltet Eure Regierung vom Krieg ab, sonst wird es "schlimmer als Vietnam"Quelle: Reuters

In einer Fernsehansprache wandte sich Venezuelas Präsident Nicolás Maduro erstmals direkt an die US-amerikanische Bevölkerung. In dem mit englischen Untertiteln versehenen, vierminütigen Video fordert der Staatschef die Menschen in den USA dazu auf, die Trump-Regierung von einer militärischen Intervention in seinem Heimatland abzuhalten – und zog dabei einen Vergleich zum Vietnam-Krieg:

Wenn die Regierung der Vereinigten Staaten beabsichtigt, gegen uns zu intervenieren, wird sie ein viel schlimmeres Vietnam erleben, als Sie es sich vorstellen können.

Der Vietnam-Krieg, an dem sich die USA zwischen 1965 und 1973 beteiligten, kostete rund 58.000 US-Soldaten das Leben und gilt als eine der größten Niederlagen des US-Militärs in seiner Geschichte.

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Maduro warf zudem US-Medien vor, im Rahmen einer "psychologischen Kriegsführung" eine "brutale Kampagne mit falschen Bildern" zu führen, um die Einmischung der US-Regierung in Venezuela zu unterstützen:

Diese Kampagne wurde vorbereitet, um einen Staatsstreich in Venezuela zu rechtfertigen, der von der Trump-Regierung festgelegt, finanziert und aktiv unterstützt wurde.

In Anspielung auf die Lügen, mit denen Washington seinen im Frühjahr 2003 begonnenen Krieg gegen den Irak rechtfertigte, sagte der Präsident:

Sie können nicht behaupten, dass Venezuela und Maduro Massenvernichtungswaffen besitzen, damit sie intervenieren können. Also erfinden sie jetzt jeden Tag Lügen und falsche Nachrichten, um eine Aggression gegen unser Land zu rechtfertigen.

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Maduro unterstrich, dass sich die US-Interessen in Venezuela ausschließlich auf die riesigen natürlichen Reichtümer beschränken. Das Land verfügt über die größten bestätigten Ölreserven der Welt und die viertgrößten Erdgasreserven sowie über große Goldvorkommen. 

Die US-Eliten wollten sich dieser Schätze "wie im Irak und in Libyen" bemächtigen, indem sie Unruhen in Venezuela schürten.

Wir sind ein Land mit großen natürlichen Ressourcen. Das ist die Wahrheit, und das erklärt die ständigen Angriffe auf Venezuela. Deshalb appelliere ich an Ihr Gewissen und an Ihre Solidarität", erklärte der Präsident.

Er gab zu, dass Venezuela "wie jedes andere Land" mit einer Fülle von Problemen konfrontiert sei. Doch die Venezolaner könnten diese "selbst lösen", ohne Einmischung von außen. Er sei ein Bewunderer der US-Geschichte, fuhr Maduro fort und brachte seine Hoffnung zum Ausdruck, dass sich die vernünftigen US-Bürger durchsetzen werden.

Die Vereinigten Staaten sind ein großartiges Land und es ist viel größer als Donald Trump. Ich bitte nur um Respekt für Venezuela und brauche Ihre Unterstützung, um einen Krieg wie Vietnam zu vermeiden.

Vergangene Woche hatte sich Venezuelas Parlamentspräsident Juan Guaidó nach Absprache mit Washington selbst zum "Interimspräsidenten" des Landes ernannt und wurde daraufhin von einer Reihe westlicher Staaten anerkannt. Am Freitag erkannte auch das EU-Parlament den Putschführer als Venezuelas rechtmäßigen Interimspräsidenten an. Mehrere EU-Staaten, darunter Deutschland, hatten Maduro zuvor ein Ultimatum gestellt, innerhalb von acht Tagen Neuwahlen auszurufen. Der Präsident wies dieses Ansinnen zurück.

Um sich mithilfe ihres Günstlings Guaidó des venezolanischen Ölsektors zu bemächtigen, verschärften die USA vor Tagen die Sanktionen gegen Venezuela, insbesondere gegen den staatlichen Ölkonzern PdVSA.  

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