Lateinamerika

Guatemala: Deutsche Austauschschülerin sorgt für ersten Masernfall seit 20 Jahren

Eine mit dem Masernvirus infizierte Schülerin aus Deutschland hat die Krankheit nach Guatemala gebracht. Guatemala galt seit 20 Jahren als frei von Masern. Die 17-Jährige soll nicht geimpft gewesen sein.
Guatemala: Deutsche Austauschschülerin sorgt für ersten Masernfall seit 20 Jahren Quelle: Reuters © Lucy Nicholson

Guatemala galt seit 20 Jahren als frei von Masern. Jetzt hat eine Jugendliche nach einem Schüleraustausch in Deutschland die Viruserkrankung wieder in das mittelamerikanische Land eingeschleppt. "Deutschland darf nicht zum Exporteur von Masern werden", sagte der Präsident des Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte, Thomas Fischbach, am Dienstag.

Weil in Deutschland immer noch nicht ausreichend geimpft wird, sind die lebensgefährlichen Masern in Guatemala zurück, wo sie eigentlich schon ausgerottet waren.

Die Masernerkrankung bei der 17-Jährigen war in der vergangenen Woche in einer Privatklinik entdeckt worden, nachdem die junge Frau aus Deutschland zurückgekehrt war. "Es besteht kein Risiko, dass die Patientin bei der Einreise am Flughafen jemanden angesteckt hat", sagte Gesundheitsminister Carlos Soto Menegazzo. Sie habe zu diesem Zeitpunkt noch keine Symptome gezeigt und sei demnach nicht ansteckend gewesen. Alle Schüler und Lehrer der Schule, die Mitarbeiter des Krankenhauses sowie die Angehörigen und Nachbarn der Patientin wurden geimpft.

Die Schule arbeitete in der Vergangenheit für Austausche mit Schulen im fränkischen Lohr, in Sasbach in Baden-Württemberg und in Lübeck zusammen. Vor Weihnachten waren vier Schüler aus Guatemala am Gymnasium Katharineum in Lübeck zu Besuch. Der Lübecker Schulleiter Thomas Schmittinger erfuhr erst durch eine Anfrage durch das Newsportal t-online.de von dem Fall. Er wollte Kontakt mit seinem Kollegen in Guatemala aufnehmen.

In Guatemala war seit dem Jahr 1998 kein Masernfall mehr registriert worden. In Deutschland hingegen gab es laut des Robert Koch-Instituts im vergangenen Jahr fast 1.000 Masernerkrankungen. Masern sind eine Infektionserkrankung und führen zu hohem Fieber, Hautausschlag und Husten. In seltenen Fällen kann es zu lebensbedrohlichen Komplikationen kommen.

Die Weltgesundheitsorganisationen WHO hat sich zusammen  mit allen Ländern das Ziel gesetzt, die Masern bis zum Jahr 2020 auszurotten. In einem Nationalen Aktionsplan gab Deutschland das Ziel aus, dass mindestens 95 Prozent der Kinder im Alter von 15 Monaten geimpft sein sollen. Bis jetzt wird das Ziel jedoch erst bei Kindern im Alter von 24 Monaten erreicht. Die zweite, ebenfalls empfohlene Impfung, kommt auf eine noch geringere Quote. 

Im Jahr 2015 beschloss der Bundestag, dass Eltern sich vor der Aufnahme eines Kindes in einer Kita verpflichtend zum Impfen beraten lassen müssen. Im letzten Jahr wurde zusätzlich beschlossen, dass Einrichtungen Eltern an die Gesundheitsämter melden müssen, die sich der Impfberatung verweigern.

(rt deutsch/dpa)

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