Lateinamerika

"Wir schreiben Geschichte": Bitcoin in El Salvador zu gesetzlichem Zahlungsmittel erklärt

Der mittelamerikanische Staat El Salvador ist zum Vorreiter des staatlichen Einsatzes von Kryptowährungen geworden. Das Land hat Bitcoin zum offiziellen Zahlungsmittel gemacht. Nun muss die Digitalwährung landesweit neben dem Dollar angenommen werden.
"Wir schreiben Geschichte": Bitcoin in El Salvador zu gesetzlichem Zahlungsmittel erklärtQuelle: Gettyimages.ru © NurPhoto

Die Digitalwährung Bitcoin ist in El Salvador zum gesetzlichen Zahlungsmittel gemacht geworden. Dies teilte der Präsident von El Salvador Nayib Bukele auf seiner Twitter-Seite mit und bezeichnete den Schritt als historisch.

Der Präsident betont, diese Neueinführung werde Leben und Zukunft von Millionen verbessern:

"Bitcoin hat eine Marktkapitalisierung von 680 Milliarden Dollar. Wenn ein Prozent davon in El Salvador investiert würde, würde das unser BIP um 25 Prozent steigern."

Mit Inkrafttreten eines entsprechenden Gesetzes am Dienstag ging der mittelamerikanische Staat als erstes Land der Welt diesen Schritt. Das Gesetz sieht vor, dass jeder Händler Bitcoin als Zahlungsmittel annehmen muss, der technisch dazu in der Lage ist. Auch Steuern können in der Kryptowährung bezahlt werden. Bukele verkündete am Montag auf Twitter, das Land habe seine ersten 400 Bitcoin gekauft.

Auf den Tausch von Bitcoin soll in El Salvador, einem Land mit etwa sechs Millionen Einwohnern, keine Kapitalertragsteuer erhoben werden. Den Wechselkurs zum US-Dollar, der dort anstelle einer einheimischen Währung als offizielles Zahlungsmittel genutzt wird, soll der Markt frei entscheiden. Wer die digitale Geldbörse Chivo herunterlädt, bekommt nach Angaben von Bukele ein Startguthaben im Wert von 30 Dollar (25 Euro). Es soll auch 200 Chivo-Geldautomaten geben.

Seit 2001 wird in El Salvador der Dollar als Zahlungsmittel benutzt. Dadurch ist das Land von der Geldpolitik der US-Notenbank abhängig. Für das Wirtschaftswachstum der Nation sei es nötig, eine digitale Währung zuzulassen, deren Wert allein von marktwirtschaftlichen Kriterien abhänge, heißt es im Gesetzestext. Zudem haben demnach etwa 70 Prozent der Einwohner keinen Zugang zu traditionellen Finanzdienstleistungen. Viele sind auf Geldsendungen ihrer Angehörigen in den USA angewiesen.

Nach einer landesweiten Umfrage der Universidad Centroamericana mit knapp 1.300 Teilnehmern im August lehnen rund 70 Prozent der Salvadorianer das Bitcoin-Gesetz ab. Etwa so viele hatten demnach ungenaue Vorstellungen von Bitcoin: 4,8 Prozent der Befragten definierten sie korrekt als Kryptowährung.

Bitcoin ist die bekannteste Digitalwährung. Sie wird nicht von einer Zentralbank kontrolliert, sondern durch ein dezentrales, energieintensives Computerverfahren geschaffen. Die Kryptowährung gilt als Spekulationsobjekt und ist heftigen Kursschwankungen unterworfen.

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(rt/dpa)

 

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