Lateinamerika

Leiter der Auschwitz-Gedenkstätte erklärt sich bereit, für einen Jungen in Nigeria in Haft zu gehen

In einem Brief an den nigerianischen Präsidenten bittet der Leiter der Gedenkstätte Auschwitz um Gnade für einen 13-Jährigen, der wegen Blasphemie für zehn Jahre ins Gefängnis muss. Piotr Cywinski erklärt sich außerdem bereit, anstelle des Jugendlichen in Haft zu gehen.
Leiter der Auschwitz-Gedenkstätte erklärt sich bereit, für einen Jungen in Nigeria in Haft zu gehenQuelle: Reuters © Kacper Pempel

Der 13-Jährige Omar Farouq war im August im nigerianischen Bundesstaat Kano wegen Blasphemie zu zehn Jahren Haft verurteilt worden. Er soll im Streit mit einem Freund Gott beleidigt haben.

"Egal, was er gesagt hat: Er kann in seinem Alter nicht behandelt werden, als sei er voll bewusst und verantwortlich", schrieb Piotr Cywinski an Nigerias Präsidenten Muhammadu Buhari. Als Leiter der Gedenkstätte des deutschen Konzentrationslagers, wo Kinder eingesperrt und ermordet wurden, könne er angesichts dieses "die Menschheit beschämenden Urteils" nicht gleichgültig bleiben. Dem Jungen werde mit dem Urteil die Jugend genommen, schrieb Cywinski. "Er wird körperlich, emotional und in seiner Erziehung für immer gezeichnet sein."

In seinem Schreiben bot Cywinski außerdem an, dass anstelle des Jugendlichen 120 Freiwillige aus der ganzen Welt jeweils einen Monat im Gefängnis absitzen würden, "um das Schlimmste zu verhindern". Auch er selbst sei bereit, sich an dieser Aktion zu beteiligen. Die Sprecher des nigerianischen Präsidenten wollten das Schreiben nicht kommentieren. Sie erklärten jedoch, der Präsident habe die Macht, den Jungen zu begnadigen.

In Nigeria sind Schätzungen zufolge etwas mehr als die Hälfte der Bürger Muslime und etwa 45 Prozent Christen.

Mehr zum ThemaKlinikskandal in Großbritannien: Vater will Tochter retten und wird am Bett verhaftet

Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen. Und dies nicht nur hinsichtlich des Ukraine-Kriegs. Der Zugang zu unserer Website wurde erschwert, mehrere Soziale Medien haben unsere Accounts blockiert. Es liegt nun an uns allen, ob in Deutschland und der EU auch weiterhin ein Journalismus jenseits der Mainstream-Narrative betrieben werden kann. Wenn Euch unsere Artikel gefallen, teilt sie gern überall, wo Ihr aktiv seid. Das ist möglich, denn die EU hat weder unsere Arbeit noch das Lesen und Teilen unserer Artikel verboten. Anmerkung: Allerdings hat Österreich mit der Änderung des "Audiovisuellen Mediendienst-Gesetzes" am 13. April diesbezüglich eine Änderung eingeführt, die möglicherweise auch Privatpersonen betrifft. Deswegen bitten wir Euch bis zur Klärung des Sachverhalts, in Österreich unsere Beiträge vorerst nicht in den Sozialen Medien zu teilen.