Lateinamerika

Will Venezuela iranische Raketen kaufen?

Der kolumbianische Präsident hatte in der vergangenen Woche unter Berufung auf "Geheimdienstinformationen" gesagt, dass die venezolanischen Streitkräfte versuchten, Raketen vom Iran zu erwerben. Maduro schließt nun den Kauf von Raketen aus dem Iran nicht aus.
Will Venezuela iranische Raketen kaufen?Quelle: Reuters

Der kolumbianische Präsident Iván Duque hatte in der vergangenen Woche unter Berufung auf "internationale Geheimdienstinformationen" gesagt, dass die venezolanischen Streitkräfte versuchten, Mittel- und Langstreckenraketen vom Iran zu erwerben. Kolumbien gehört zu den erbitterten Gegnern Maduros. Die rechtsorientierte Regierung von Iván Duque behauptet, dass die iranischen Raketen noch nicht an Venezuela geliefert worden seien.

Duque wiederholte auch erhobene Anschuldigungen, dass Maduro die in Russland und Weißrussland hergestellten Waffen an kolumbianische bewaffnete Gruppen liefere und ehemalige Mitglieder der Rebellengruppe der Revolutionären Streitkräfte Kolumbiens (FARC) unterstütze.

Der venezolanische Präsident Nicolás Maduro hat gestern den Kauf von Raketen aus dem Iran nicht ausgeschlossen. "Mir erschien das eine gute Idee, und ich habe (Verteidigungsminister Vladimir) Padrino beauftragt, das volle Potenzial der iranischen Militärtechnologie zu prüfen", sagte Maduro in einem Interview im venezolanischen Fernsehen. "Und wenn es möglich ist, werden wir diese Raketen zu gegebener Zeit kaufen." Vor etwa zehn Jahren machten auch Gerüchte die Runde, wonach der Iran den Bau einer Raketenstellung in Venezuela geplant habe.

Nach Angaben des iranischen Außenministeriums gibt es noch keine entsprechende Anfrage aus Venezuela. "Wir haben diesbezüglich aus Caracas nichts erhalten", sagte Außenamtssprecher Said Khatibsadeh am Montag laut der Nachrichtenagentur Isna.

Juan Guaidó, der von den USA abhängige venezolanische "Oppositionsführer", hatte sich Ende Januar 2019 im Zuge der Unruhe in Venezuela zum Staatschef erklärt und so die Konfrontation mit Präsident Maduro gesucht. Alle Versuche, sich mit Rückendeckung Washingtons an die Macht zu putschen und den demokratisch gewählten Präsidenten Maduro zu stürzen, scheiterten.   

Mehr zum ThemaKritik aus den Reihen der US-Demokraten: Trump hat Putsch in Venezuela vermasselt

Die US-Regierung sowie eine Reihe lateinamerikanischer Staaten erkannten ihn als Interimspräsidenten an. Deutschland und mehrere EU-Länder schlossen sich dem an. Venezuela ist seither zum Teil international isoliert und von den USA sanktioniert.

Das Land ist besonders von der Coronavirus-Pandemie betroffen, und die Wirtschaftskrise wird durch die Wirtschaftssanktionen der USA noch verschärft. Wegen der Treibstoffknappheit im ölreichen Venezuela schickte der Iran im Mai fünf Öltanker auf die lange Reise nach Venezuela, um damit dem von US-Sanktionen betroffenen Land zu helfen. Maduro hat sich mittlerweile bei den Iranern für die Unterstützung Venezuelas zur Überwindung der US-Sanktionen und für die Treibstofflieferung bedankt, heißt es auf JPost.

Mehr zum ThemaVenezuela: Zwei Ex-US-Elitesoldaten nach gescheiterter Invasion zu langen Haftstrafen verurteilt

(dpa/rt)

Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen. Und dies nicht nur hinsichtlich des Ukraine-Kriegs. Der Zugang zu unserer Website wurde erschwert, mehrere Soziale Medien haben unsere Accounts blockiert. Es liegt nun an uns allen, ob in Deutschland und der EU auch weiterhin ein Journalismus jenseits der Mainstream-Narrative betrieben werden kann. Wenn Euch unsere Artikel gefallen, teilt sie gern überall, wo Ihr aktiv seid. Das ist möglich, denn die EU hat weder unsere Arbeit noch das Lesen und Teilen unserer Artikel verboten. Anmerkung: Allerdings hat Österreich mit der Änderung des "Audiovisuellen Mediendienst-Gesetzes" am 13. April diesbezüglich eine Änderung eingeführt, die möglicherweise auch Privatpersonen betrifft. Deswegen bitten wir Euch bis zur Klärung des Sachverhalts, in Österreich unsere Beiträge vorerst nicht in den Sozialen Medien zu teilen.