Afrika

Kampf um Libyen: Abgeschossener Pilot als Veteran der US-Luftwaffe identifiziert

Der gescheiterte Staat Libyen ist aus den Schlagzeilen verschwunden. Vor Ort toben die Kämpfe zwischen den rivalisierenden "Regierungen" weiter. Ein von der Libyschen Nationalarmee des Generals Haftar abgeschossener Pilot wurde nun als US-Veteran identifiziert.
Kampf um Libyen: Abgeschossener Pilot als Veteran der US-Luftwaffe identifiziert

Es liegt nunmehr acht Jahre zurück, dass sich die NATO mit Frankreich an der Spitze aufmachte, das nordafrikanische Land Libyen zu "befreien". Nach dem darauffolgenden Lynchmord am libyschen Staatsoberhaupt Gaddafi versank das Land in Chaos und Gewalt. Ein Zustand, an dem sich bis heute nichts grundlegend geändert hat. Die international anerkannte "Regierung der Nationalen Einheit (GNA)" ist nach wie vor weit davon entfernt, das gesamte ressourcenreiche Land unter seine Kontrolle zu bringen. Im Gegenteil: Die "Libysche Nationalarmee (LNA)" unter General Khalifa Haftar hat ihr den Kampf angesagt, auch wenn ihr Vormarsch auf Tripolis bislang nicht von Erfolg gekrönt war. Aufgrund der erbitterten Kämpfe rief die US-Administration beide Seiten Anfang des Jahres zum "Dialog" auf und forderte eine sofortige Einstellung der Kämpfe.

Neuesten Medienberichten nach zu urteilen, wollen Einheiten der offiziellen Regierung nun die strategisch wichtige Stadt Gharyan zurückerobert haben. In der Nähe der Hauptstadt Tripolis gelegen, diente Gharyan bislang als Nachschubbasis für die Truppen Haftars – von denen die Rückeroberung bislang weder bestätigt noch dementiert wurde.

Augenzeugen berichteten, dass GNA-loyale Kräfte am Mittwoch einen Überraschungsangriff auf die Stadt unternommen hätten, der von Luftangriffen begleitet wurde. Demnach seien etliche Haftar-Kämpfer in Gefangenschaft geraten.

Ein Sprecher der GNA-Streitkräfte erklärte gegenüber internationalen Medienvertretern, dass deren Gefangennahme ein "signifikanter Sieg" sei, der zum "Zusammenbruch" der Offensive General Haftars führen werde, der von sich behauptet, die Sicherheit im Lande wiederherstellen und den "Terrorismus" bekämpfen zu wollen.

Bei den Kämpfen rund um Tripolis wurde, wie sich nun herausstellte, bereits am 7. Mai eine Mirage F1 von Haftar-Einheiten abgeschossen. Nach Angaben der LNA habe der Pilot im Namen der "Regierung der Nationalen Einheit" Angriffe geflogen. Wie US-Medien jedoch jetzt bestätigten, handelt es sich um einen Veteranen der US-Airforce – Jamie Sponaugle.

Nach seiner Gefangennahme hatte Sponaugle zunächst behauptet, auf den Namen "Jimmy Rees" zu hören und portugiesischer Staatsbürger zu sein. Dies legt zumindest ein Videoclip nahe, der in den sozialen Netzwerken kursierte.

Nach Angaben des LNA-Sprechers Ahmed al-Mismari stütze sich die von der UN anerkannte "Regierung der Nationalen Einheit (GNA)" bei ihren Operationen auf ausländische Söldner. Demnach habe man bereits im April eine Mirage F1 in Diensten der GNA abgeschossen, die demzufolge von einem ecuadorianischen Staatsbürger namens Boris Reyes geflogen worden sei. Reyes selbst sei dann bei dem Absturz seiner Maschine ums Leben gekommen.  

In den in Libyen tobenden Bürgerkrieg sind jedoch auch EU-Staaten wie Italien verstrickt. Auch Frankreich verfolgt durch die Unterstützung Haftars eigene Interessen im nordafrikanischen Land. Im enorm ressourcenreichen Libyen geht es beiden letztendlich vor allem um die Sicherung von Marktanteilen für die jeweiligen Ölkonzerne Total und Eni. Für Rom, das sich an die Seite der LNA gestellt hat, spielt zudem die westliche Region Libyens als Drehscheibe für illegale Migranten eine Rolle.

Bereits im April erläuterte der libysche Politikanalyst und Journalist Abdulkader Assad gegenüber RT Deutsch:

(…) Frankreich musste in der Vergangenheit zugeben, dass es aufseiten der Haftar-Truppen im Osten des Landes Militärexperten stationiert hat, nachdem vor über zwei Jahren bei einem Hubschrauberabsturz über Bengasi drei Franzosen getötet wurden. Trotzdem dementiert Frankreich offiziell eine richtige Militärpräsenz.

Laut US-Medien nahm US-Veteran Sponaugle im Jahr 2006 seinen Dienst in der US-Airforce auf und arbeitete bis 2013 als Mechaniker. Anschließend war er in der Florida Air National Guard tätig, bevor er Ende 2016 in den Ruhestand versetzt wurde. Demnach habe der abgeschossene Söldner keine Pilotenausbildung besessen, und US-Beamte seien sich "nicht sicher, was er in Libyen tat".

Sponaugle wurde auf Druck von Saudi-Arabien aus der Haft entlassen.

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