Afrika

Vergewaltigungen durch WHO-Mitarbeiter im Kongo: Untersuchung sieht "strukturelles Versagen"

Mitarbeiter der WHO haben in der Demokratischen Republik Kongo Dutzende Frauen vergewaltigt. Das ergab jetzt eine unabhängige Untersuchung der Vorwürfe, die seit Herbst 2020 bekannt sind. Die WHO hatte in der Region damals einen Ebola-Ausbruch bekämpft.
Vergewaltigungen durch WHO-Mitarbeiter im Kongo: Untersuchung sieht "strukturelles Versagen"Quelle: www.globallookpress.com © Gael Cloarec

Eine unabhängige Untersuchung von Vorwürfen sexuellen Missbrauchs durch Beschäftigte der Weltgesundheitsorganisation (WHO) in der Demokratischen Republik Kongo (DRK) hat die Organisation wegen "klaren strukturellen Versagens" im Umgang mit den Beschwerden kritisiert.

Der Bericht befasste sich mit Missbrauchs-Anschuldigungen, die sich sowohl gegen örtliches WHO-Personal als auch gegen einige ihrer dort eingesetzten internationalen Mitarbeiter richten, als die UNO-Sonderorganisation zwischen 2018 und 2020 einen Ebola-Ausbruch in der DRK bekämpfte.

Für die Untersuchung wurden zahlreiche Frauen befragt, die angegeben hatten, missbraucht worden zu sein, und der Bericht ergab, es sei "mit Gewissheit" festgestellt worden, dass 21 der 83 identifizierten Täter Mitarbeiter der WHO gewesen seien. Diese Ergebnisse kamen nach Medienberichten zutage, welche die Befürchtung erweckt hatten, dass führende Verantwortliche der WHO darin versagt hätten, Belästigungen oder sexuelle Ausbeutung zu verhindern oder zu beenden.

Der Bericht, in dem erklärt wurde, die Missbrauchsfälle seien als Folge "klaren strukturellen Versagens" und "individueller Nachlässigkeit" möglich geworden, hinterlasse die Regionaldirektorin der WHO für Afrika Matshidiso Moeti "erniedrigt, erschüttert und untröstlich", wie sie auf einer Pressekonferenz am Dienstag sagte.

Der WHO-Generaldirektor Tedros Adhanom Ghebreyesus beschrieb den Bericht als "grauenvoll" und sagte, er "bedauere" die Handlungen der "Leute, die von der WHO eingestellt wurden", um eigentlich die Bürger im Kongo "zu beschützen und ihnen zu dienen."

Tedros hatte unabhängige Berichterstatter engagiert, um die Beschwerden zu bearbeiten, die ihn im Oktober 2020 über das Verhalten der Funktionäre während der humanitären Aktion in der Region erreichten und die ihn, wie der WHO-Chef damals feststellte, "empörten".

Eines der vermutlichen Opfer, das nur Shekinah genannt wurde, erklärte nach Veröffentlichung des Berichts, sie wünsche sich, ihr Angreifer werde "schwer bestraft, so dass es den anderen unberührbaren WHO-Ärzten eine Lektion erteilt."

Julie London von der kongolesischen Union der Medienfrauen, die die Opfer des mutmaßlichen Missbrauchs unterstützt hat, forderte Entschädigungen von der UNO-Sonderorganisation und sagte, "die WHO muss auch an Wiedergutmachung für die Frauen denken, die von den Vergewaltigungen traumatisiert sind, und für die Dutzenden von Kindern, die in Folge der Vergewaltigungen aus ungewollten Schwangerschaften geboren wurden."

Mehr zum Thema - Marburg-Fieber in Guinea: WHO schickt Experten ins westafrikanische Land

Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen. Und dies nicht nur hinsichtlich des Ukraine-Kriegs. Der Zugang zu unserer Website wurde erschwert, mehrere Soziale Medien haben unsere Accounts blockiert. Es liegt nun an uns allen, ob in Deutschland und der EU auch weiterhin ein Journalismus jenseits der Mainstream-Narrative betrieben werden kann. Wenn Euch unsere Artikel gefallen, teilt sie gern überall, wo Ihr aktiv seid. Das ist möglich, denn die EU hat weder unsere Arbeit noch das Lesen und Teilen unserer Artikel verboten. Anmerkung: Allerdings hat Österreich mit der Änderung des "Audiovisuellen Mediendienst-Gesetzes" am 13. April diesbezüglich eine Änderung eingeführt, die möglicherweise auch Privatpersonen betrifft. Deswegen bitten wir Euch bis zur Klärung des Sachverhalts, in Österreich unsere Beiträge vorerst nicht in den Sozialen Medien zu teilen.