Afrika

Mehr als 70 Todesopfer bei Anschlag in Niger

Bei einem Anschlag auf Dörfer in Niger sind mehr als 70 Menschen getötet worden. Zudem wurden mindestens 20 Einwohner verletzt. Innenminister Alkache Alhada bezeichnete die Angreifer als Dschihadisten. Sie wären auf Motorrädern aus dem benachbarten Mali gekommen.
Mehr als 70 Todesopfer bei Anschlag in NigerQuelle: AFP © SOULEYMANE AG ANARA

Im westafrikanischen Land Niger haben Angreifer mehr als 70 Einwohner getötet und mindestens 20 weitere Menschen verletzt. Der Überfall ereignete sich am Samstag nahe der Grenze zu Mali in den Dörfern Tchombangou und Zaroumdareye. Innenminister Alkache Alhada bezeichnete am Sonntag die Angreifer als Dschihadisten. Ihm zufolge handele es sich dabei um eine Vergeltung für die frühere Ermordung von zwei Kämpfern durch Dorfbewohner. Die jungen Leute der beiden Dörfer hätten versucht, in dem umkämpften Gebiet eine Selbstverteidigungsgruppe zu bilden. Die bewaffneten Terroristen dürften auf Motorrädern aus dem benachbarten Mali gekommen sein.

Am Tag des Übergriffs wurden die vorläufigen Ergebnisse der Präsidentschafts- und Parlamentswahlen in dem westafrikanischen Staat bekanntgegeben. In der ersten Runde am 27. Dezember gewann ein Verbündeter des scheidenden Präsidenten Mahamadou: Der ehemalige Außenminister Mohamed Bazoum erhielt 39,6 Prozent der Stimmen, während der stärkste Oppositionskandidat Mahamane Ousmane 16,9 Prozent auf sich vereinigen konnte. Die Stichwahl wurde für den 22. Februar angesetzt.

In Niger und den anderen Ländern der Sahelzone sind etliche Terrorgruppen aktiv, die Al-Qaida oder dem "Islamischen Staat" die Treue geschworen haben. Niger ist auch eines der wichtigsten Transitländer für afrikanische Migranten, die das Mittelmeer erreichen wollen. Zusammen mit Mali, Mauretanien, dem Tschad und Burkina Faso ist Niger Teil der G5-Sahel-Gruppe, die Terrorgruppen bekämpfen will. Die Regierung hat in den wüstenhaften Weiten außerhalb der Städte wenig Kontrolle, was nicht nur dschihadistische Gruppen, sondern auch kriminelle Netzwerke ausnutzen.

(rt/dpa)

Mehr zum Thema - Wo uns Leid nicht interessiert: Liste der am wenigsten beachteten Krisenländer veröffentlicht

Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen. Und dies nicht nur hinsichtlich des Ukraine-Kriegs. Der Zugang zu unserer Website wurde erschwert, mehrere Soziale Medien haben unsere Accounts blockiert. Es liegt nun an uns allen, ob in Deutschland und der EU auch weiterhin ein Journalismus jenseits der Mainstream-Narrative betrieben werden kann. Wenn Euch unsere Artikel gefallen, teilt sie gern überall, wo Ihr aktiv seid. Das ist möglich, denn die EU hat weder unsere Arbeit noch das Lesen und Teilen unserer Artikel verboten. Anmerkung: Allerdings hat Österreich mit der Änderung des "Audiovisuellen Mediendienst-Gesetzes" am 13. April diesbezüglich eine Änderung eingeführt, die möglicherweise auch Privatpersonen betrifft. Deswegen bitten wir Euch bis zur Klärung des Sachverhalts, in Österreich unsere Beiträge vorerst nicht in den Sozialen Medien zu teilen.