Ukrainer vor dem Bundeskanzleramt: Jazenjuk spricht nicht in unserem Namen

Während der ukrainische Premierminister Arsenij Jazenjuk zu einem Vier-Augen Gespräch bei der Bundeskanzlerin Angela Merkel im Kanzleramt weilte, sprach RT Deutsch mit den Teilnehmern einer Protestkundgebung, die vor dem Bundeskanzleramt gegen den kriegerischen Kurs des Premiers demonstrierten.
Ukrainer vor dem Bundeskanzleramt: Jazenjuk spricht nicht in unserem Namen

Zusammenhalten muss das ukrainische Volk, dass sagen auch die Ukrainer, die Jazenjuk mit Plakaten und Musik vor dem Bundeskanzleramt am Donnerstag erwarteten. Aber ein Zusammenhalt sollte nicht einer weiteren kriegerische Auseinandersetzung dienen, so die Botschaft der Menschen die vor dem Amtsitz der Kanzerlin gegen den kriegerischen Kurs des ukrainischen Ministerpräsidentens demonstrierten.

Vor Ort sprach RT Mitarbeiterin Anna Schalimowa mit Demonstranten und fragte sie, inwiefern der Premierminister von einem Zusammenhalt und immer im Namen des ukrainischen Volkes sprechen kann, wenn sich das Land gerade in einem bürgerkriegsähnlichen Zustand befindet.

 

Ein ein ostukrainischer Demonstrant aus Odessa, der aus Angst vor Repressionen bei seiner Rückkehr, seinen Namen nicht öffentlich nennen will, meinte im Gespräch mit RT Deutsch:

"Jazenjuk bezieht deutlich Stellung und das vor allem im Namen des ukrainischen Volkes, doch dass man in der Ukraine in den Posten des Premierministers nicht aufgrund der Wählerstimmen gelangt, sondern in diesen ernannt wird, scheint dem guten Mann entgangen zu sein. Wie kann er sich also das Recht herausnehmen für alle Ukrainer zu sprechen. Meiner Meinung nach sollte die Entscheidung darüber ob die Ukraine sich in Richtung EU bewegt oder nicht, allein dem Volk überlassen werden. Man könnte die Menschen darüber abstimmen lassen, denn natürlich wünschen wir uns alle eine verbesserte wirtschaftliche Situation.

Doch das wir diese mit dem Assoziierungsabkommen erreichen könnten ist in meinen Augen momentan kaum vorstellbar. So gibt es genug Stimmen, ausreichend Wirtschaftsanalysten die erklären, die Ukraine könne die Normen der EU nicht einhalten. Das Resultat dieser Annährung wäre eine unvorstellbar hohe Zahl von neuen Arbeitslosen. Doch für unseren Premier scheint das alles kein Problem darzustellen. Ich frage mich ebenfalls, inwiefern hier von einem Zusammenhalt der Ukrainer gesprochen werden kann, wenn die Menschen im Osten alle als Terroristen bezeichnet und isoliert werden. Wie kann er von "allen Ukrainern" sprechen, die sich hinter seine Politik stellen, wenn er Teile der eigenen Bevölkerung als Untermenschen bezeichnet?"

 

Eine deutsche Teilnehmerin an der Protestkundgebung, die ebenfalls aus medialer Vorschicht ihren Namen nicht nennen will, sagte, angesprochen von RT Deutsch zu ihrer Motivation gegen Jazenjuks Treffen mit Merkel zu demonstrieren:

"Ich stelle fest, dass es mit der Zeit immer mehr Menschen klar wird welch falsches Spiel aktuell in der Ukraine gespielt wird. Für mich stellt auch die Zusammenarbeit zwischen den politischen Interessen der Bundesregierung mit den Medien einen Wahrheitsverlust dar. Immer wieder werden Behauptungen ohne Belege verbreitet, um eben den deutschen Leser zu verwirren. In Bezug auf Jazenjuk sehe ich, dass er es immer wieder schafft dass an den Tag gelegte faschistoide Verhalten seinerseits so zu konstruieren, dass die Öffentlichkeit dieses übersieht. Ich erinnere nur an seine Aussage, die Menschen im Osten des Landes wären 'Untermenschen', wie kann man da nicht von faschistoiden Zügen sprechen und somit dieses politische Spiel unterstützen. Eine Lösung wäre in meinen Augen, die Ukraine nicht der EU und den USA zu überlassen, sondern sie sich zum föderalistischen Staat entwickeln zu lassen und war dieser Lösungsansatz nicht auch genau die Forderung, die aus der Ostukraine stammte? Bezogen auf die deutsche Regierung, ob Claudia Roth oder andere, muss ich mich ernsthaft fragen, ob den Herrschaften vor Ort lediglich die Informationen zur Lage fehlen oder sie das Wissen über die Umstände haben und somit, in meinen Augen noch durchaus schlimmer, trotzdem obwohl das Fazit bekannt ist, sich so äußern und unwissend zeigen."

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