Nach Attentat: Islamische Gelehrte rufen zu Massendemos in Frankreich auf

Tareq Oubrou, einer der führenden islamischen Gelehrten Frankreichs hat bei einer Audienz im Vatikan betont, dass der gesellschaftliche Friede durch das Attentat bedroht sei und die Muslime in Frankreich aufgefordert "massenhaft auf die Straße zu gehen, um ihre Abscheu angesichts dieses Verbrechens kundzutun". Auch muslimische Religionsgemeinschaften in Deutschland verurteilten den Anschlag scharf.
Nach Attentat: Islamische Gelehrte rufen zu Massendemos in Frankreich auf© Matthieu Riegler, CC-by 3.0

Wie die katholische Zeitung "La Vie"  in ihrer Online-Ausgabe berichtet, sagte der Rektor der Großen Moschee von Bordeaux nach einer Audienz bei Papst Franziskus in Rom:

"Bislang habe ich gedacht, dass es keinen Rechtfertigungsdruck seitens der Muslime als Muslime gibt, denn wir sind vor allem Staatsbürger. Aber angesichts der aktuellen Gewalttat befinden wir uns nun an einem Einfallstor zum Krieg. Ich habe daher meine Meinung geändert. Der gesellschaftliche Friede ist bedroht. Alle, aber vor allem die Muslime Frankreichs müssen massenhaft auf die Straße gehen, um ihre Abscheu angesichts dieses Verbrechens kundzutun".
Mohammed Moussaoui, Vorsitzender der Vereinigungen der Moscheen Frankreichs, betonte im selben Zusammenhang:
"Die Ereignisse von Paris verstärkten die Notwendigkeit des Dialogs zwischen den Religionen. Diese Terroristen instrumentalisierten den Islam für ihre Zwecke."
Oubrou  und Moussaoui sind zwei von vier französischen Islamgelehrten, die am Mittwoch zu einer seit langem geplanten interreligiösen Begegnung mit Papst Franziskus nach Rom gekommen waren.

Auch die muslimischen Religionsgemeinschaften in Deutschland verurteilten den Anschlag auf die Redaktion des Satire-Magazins "Charlie Hebdo". Die Türkisch-Islamische Union der Anstalt für Religion () erklärte, sie verurteile diese Tat "auf das Schärfste". Den Anschlag bewertete die Religionsgemeinschaft als "Angriff auf die Menschheit". Dieser sei "niederträchtig und absolut inakzeptabel", so die DITIB weiter und ergänzte:

"Wir teilen den Schmerz der Menschen in Frankreich und der Angehörigen derer, die bei diesem terroristischen Angriff ihre Leben verloren haben."
Ebenso verurteilte die Islamische Gemeinschaft Millî Görüş (IGMG) den Angriff auf "Charlie Hebdo". "Das Attentat in Paris erschüttert und schockiert uns”, sagte IGMG-Generalsekretär Mustafa Yeneroğlu und führte weiter aus:
"Das Ziel solcher Gewalttaten, egal von wem sie ausgehen und gegen wen sie sich richten, ist die Zerstörung des gesellschaftlichen Friedens. Wir verurteilen diesen grausamen Anschlag aufs Schärfste. Wir drücken den Familien der Verstorbenen sowie der französischen Gesellschaft unser Beileid aus.”
Der Zentralrat der Muslime in Deutschland (ZMD) betonte in einer Pressemitteilung:
"Es gibt in keiner Religion und keiner Weltanschauung auch nur einen Bruchteil einer Rechtfertigung für solche Taten. Durch diese Tat wurde in nicht unser Prophet gerächt, sondern unsere Glaube wurde verraten und unsere muslimischen Prinzipien in den Dreck gezogen".
 

Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen. Und dies nicht nur hinsichtlich des Ukraine-Kriegs. Der Zugang zu unserer Website wurde erschwert, mehrere Soziale Medien haben unsere Accounts blockiert. Es liegt nun an uns allen, ob in Deutschland und der EU auch weiterhin ein Journalismus jenseits der Mainstream-Narrative betrieben werden kann. Wenn Euch unsere Artikel gefallen, teilt sie gern überall, wo Ihr aktiv seid. Das ist möglich, denn die EU hat weder unsere Arbeit noch das Lesen und Teilen unserer Artikel verboten. Anmerkung: Allerdings hat Österreich mit der Änderung des "Audiovisuellen Mediendienst-Gesetzes" am 13. April diesbezüglich eine Änderung eingeführt, die möglicherweise auch Privatpersonen betrifft. Deswegen bitten wir Euch bis zur Klärung des Sachverhalts, in Österreich unsere Beiträge vorerst nicht in den Sozialen Medien zu teilen.