Winterschlussverkauf: Ukrainische Ministerposten gehen an ausländische Investmentbanker

Die ukrainische Regierung hat zwei ausländische Investmentbanker in das neue Kabinett geholt. US-Investmentbankerin Natalia Jaresko übernimmt das Finanzministerium und der litauische Investmenbanker Aivaras Abromavicius, der sich zuvor auf ukrainische Geldanlagen spezialisiert hatte, wurde zum Wirtschaftsminister berufen. Beide erhielten die ukrainische Staatsbürgerschaft im Eilverfahren.
Winterschlussverkauf: Ukrainische Ministerposten gehen an ausländische Investmentbanker

Lehren aus der weltweiten Finanz- und Wirtschaftskrise scheint die ukrainische Regierungsspitze nicht gezogen zu haben. Wie sonst lässt sich erklären, dass nun ausgerechnet  zwei Investmentbanker als Minister für  die zwei Schlüsselministerien Wirtschaft und Finanzen das Land aus der Krise führen sollen.

Die US-Amerikanerin Natalia Jaresko, die vor ihrer Tätigkeit als Investmentbankerin unter anderem jahrelang Leiterin der Wirtschaftsabteilung in der US-Botschaft in Kiew war, kehrt, so könnte man meinen, zu ihren Wurzeln zurück. So arbeitete Jaresko, die vor ihrer Ernennung noch als CEO (Geschäftsführer) beim Finanzinvestor Capital sowie beim Private Equity Fonds WNISEF tätig war, schon während der Janukowitsch Ära als Mitglied des für Auslandsinvestitionen zuständigen Kiewer Beirats. Sicherlich wird der neuen Finanzministerin bereits das eine oder andere Gesicht durchaus vertraut sein, wie etwa das von Julia Timoschenko.

Aber auch der Premierminister Arsenij Jazenjuk ist für die US-Amerikanerin kein Unbekannter. Bereits in der Vergangenheit unterstützte Jareskos Investment-Bank die Stiftung "Open Ukraine" von "Jaz", wie Premierminister Jazenjuk von der US-Regierung liebevoll genannt wird. Dessen Stiftung muss sich um ausreichende Finanzierung keine Sorgen machen. "Open Ukraine" wird zudem auch von der Bankenlobby Chatham House, dem German Marshall Fund sowie wie dem US-Außenministerium unterstützt. Nach eigenen Angaben verfolgt er mit der Gründung seiner Stiftung, die richtige Verteilung des Wohlstands in der Ukraine. Was er unter "richtiger Verteilung" allerdings versteht, hat er wohlweislich noch nicht präzisiert.

Als neuer Wirtschaftsminister wurde der Litauer Aivaras Abromavicius ernannt. Auch er bringt zweifellos interessante Erfahrungen und Netzwerke in sein neues Amt mit ein. War er doch zuvor Partner der Stockholmer Investmentgesellschaft East Capital, die sich auf Geldanlagen in der Ukraine spezialisiert hat.

Den Posten des Gesundheitsministers soll der Georgier Alexander Kwitaschwili übernehmen. Fehlende Erfahrung kann man Kwitaschwili nicht vorwerfen, er war bereits Gesundheitsminister von 2008 bis 2010 unter der damaligen Führung des prowestlichen georgischen Präsidenten Micheil Saakaschwili.

Nach Angaben des ukrainischen Präsidenten handelt es sich bei der Ernennung um "eine unorthodoxe Entscheidung", die aufgrund "der Notwendigkeit radikaler Reformen und der Bekämpfung der Korruption" getroffen werden musste.

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