Ukraine ruft EU-Länder zum Vertragsbruch mit Gazprom auf

Der Chef des staatlich ukrainischen Gaskonzerns Naftogas hat die EU-Länder dazu aufgefordert, ihre Verträge mit dem russischen Energiekonzern Gazprom einseitig aufzukündigen. Seiner Ansicht nach, kann nur auf diesem Weg ein gemeinsamer und freier Energiemarkt zwischen der Ukraine und der EU entstehen. Gleichzeitig wurde der ukrainische Vize-Energieminister gefeuert, weil er es gewagt hatte, die Erlaubnis zum Import von russischem Strom zu erteilen.
Ukraine ruft EU-Länder zum Vertragsbruch mit Gazprom aufQuelle: Reuters © Maxim Shemetov/File Photo

Andrei Kobolew, Chef des ukrainischen Gaskonzerns Naftogaz forderte in einem Interview mit der slowakischen Tageszeitung Pravda die EU-Mitgliedsländer dazu auf,  ihre Verträge mit dem russischen Gaslieferanten einseitig aufzukündigen, und anstelle der bisherigen bilateralen Abmachungen mit Gazprom einen gemeinsamen Markt mit der Ukraine anzustreben.

Ebenso sprach er sich dafür aus, dass die Slowakei ihre Gaslieferungen an die Ukraine signifikant erhöhen. Die Slowakei ist in der Gasversorgung aber zu beinahe 100 Prozent von russischen Lieferungen abhängig und eine Umleitung höherer Gasmengen an die Ukraine wäre ein klarer Bruch der Vereinbarungen mit der Gazprom. Über die sogenannte "Reverse flow", liefert die Slowakei bereits seit September 2014 Gas an die Ukraine. Bisher hat Moskau Kobolews Forderungen an die Slowakei und die EU nicht kommentiert.

In energiepolitischen Fragen verfolgt die Ukraine momentan eine unklare kommunikative Strategie. Zunächst verkündete Kiew es würde einseitig auf einen weiteren Import von russischer Kohle verzichten, um kurz danach mitzuteilen, Russland  hätte die Kohlelieferungen ohne Angabe von Gründen eingestellt.

Ähnlich ominös gestaltete sich die Entlassung des ukrainischen Vize-Energieministers Wadim Ulida. Dieser hatte, in völliger Übereinstimmung mit der aktuellen Rechtslage, einem ukrainischen Privatunternehmen die Erlaubnis erteilt russischen Strom zu importieren.

Ostap Semerak,  Mitglied des Ministerkabinetts reagierte umgehend: "Wir haben auf die gestern oder vorgestern vom Energieministerium getroffene Entscheidung reagiert, Strom aus Russland zu beziehen. Ein entsprechender Beschluss war von Vizeressortchef Ulida unterschrieben wurden. Heute wurde er entlassen."

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