Times: "Türkei hat Botschaftsgeiseln gegen Terroristen eingetauscht"

Zwischen der Türkei und Großbritannien drohen diplomatische Verstimmungen durch Details über die Freilassungsvereinbarung, welche die türkische Regierung mit der dem"Islamischem Staat" (IS; ehem. ISIS) getroffen haben soll, um die 49 Botschaftsgeiseln zu befreien, die nach mehreren Monaten der Gefangenenschaft am 20. September in die Türkei zurückkehren konnten.
Times: "Türkei hat Botschaftsgeiseln gegen Terroristen eingetauscht"Quelle: AFP © Adem Altan

Wie die Londoner Zeitung Times berichtet, sollen 180 Djihadisten gegen die Geiseln ausgetauscht worden sein. Konkret soll es sich dabei um Angehörige unterschiedlicher syrischer Oppositionsgruppen gehandelt haben, darunter in der Türkei inhaftierte IS-Kämpfer und europäische Salafisten.

Zwei davon sollen britische Staatsangehörige sein. Die Zeitung berief sich auf eine Liste, die ihr zugespielt worden sei. Ein namentlich nicht genannter Informant aus dem britischen Verteidigungsministerium habe auf Nachfrage gegenüber der BBC erklärt, dass der Times-Bericht "glaubhaft" sei.

Die Türkei gibt bis heute keine Details über die Modalitäten und Bedingungen der Freilassung der Geiseln bekannt. Offiziell ist nur davon die Rede, dass die Nationale Geheimdienstorganisation der Türkei (MİT) die Operation ausgeführt habe und dass kein Lösegeld geflossen sei. Gerüchte über einen Austausch von Personen wurden hingegen bis dato weder bestätigt noch dementiert. Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan sprach im Zusammenhang mit der Geiselbefreiung von einer "gelungenen verdeckten Aktion".

Unter den ausgetauschten Djihadisten sollen auch der 18-jährige Oberschüler Shabazz Suleman aus High Wycombe und der 26-jährige Hisham Folkard befinden, dessen katholischer Vater nach eigenen Angaben der Times gegenüber seit Anfang August keinen Kontakt mehr zu seinem Sohn gehabt haben soll, nachdem Anti-Terror-Ermittler ihn nach Hishams älterem Bruder Omar befragt hätten. Die beiden jungen Männer, die zuvor von ihrer getrennt lebenden Mutter zu sich genommen worden waren, sollen vorgehabt haben, in den Jemen zu reisen, um "den Islam zu studieren".

Suleman, der zu den Schulbesten an der Royal Grammar School in High Wycombe gehört haben soll, aber sonst sich unauffällig und angepasst verhalten habe Freunden, so Freunden zufolge Unterstützung für das "Islamische Kalifat" geäußert.

Die britische Öffentlichkeit interessiert sich vor allem dafür, ob die an den IS übergebenen britischen Terroristen möglicherweise in die Ermordung des von IS-Terroristen enthaupteten 47-jährigen Briten Alan Henning involviert sind, der bereits im Dezember des Vorjahres als Taxifahrer für eine Hilfsorganisation in die Hände des IS gefallen war.

Unter den mindestens 500 britischen Staatsangehörigen, die sich dem IS angeschlossen haben, befindet sich unter anderem ein vermummt auftretender Extremist mit britischem Akzent, der bislang an allen vier bekannt gewordenen Enthauptungen britischer Staatsangehöriger mitgewirkt haben soll. Unbestätigten Gerüchten zufolge soll es sich dabei um einen ursprünglich aus Ägypten stammenden Londoner Rapper namens Abdel-Majed Abdel Bary, haneln.

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