Asien als primärer Partner: Putin skizziert künftige wirtschaftliche Prioritäten

Russland möchte seine Handelsbeziehungen zu Europa auch nach Ende der Sanktionen fortführen und dort, wo sie jetzt gestört sind, wieder aufleben lassen. Die Kooperation mit asiatischen Ländern, allen voran China, wird künftig jedoch Priorität genießen, betonte der Präsident der Russischen Föderation, Vladimir Putin, vor dem VTB Investment Forum "Russia Calling!" am Donnerstag.
Asien als primärer Partner: Putin skizziert künftige wirtschaftliche Prioritäten© Ruptly

"Das war unsere Gewissensentscheidung, und wir haben sie nicht erst gestern oder vorgestern getroffen", betonte der Präsident. "Wir haben uns schon vor Jahren dafür entschieden, den Trends der globalen Wirtschaft folgend."

Das breite Wachstum der asiatischen Ökonomien könne auch Wachstum in anderen Regionen der Welt stimulieren, so Putin. Russland denke nicht in den Kategorien von Sanktionen oder politischen Hemmnissen, sondern freue sich stattdessen auf den Aufbau von Beziehungen zu den BRICS-Staaten, vor allem zu China und Indien. So sei auch die Idee einer BRICS-Bank erstmals im Jahre 2002 formuliert worden.

Russland wolle den Handel mit den traditionellen Partnern nicht vernachlässigen, betonte Putin. Das Handelsvolumen mit Europa liege derzeit bei 340 Milliarden US-Dollar, das mit China lediglich erst bei 90 Milliarden – allerdings soll Letzteres bereits im Laufe der kommenden sechs Jahre auf 200 Milliarden anwachsen; dazu komme noch eine Kooperation im Bereich der gemeinsamen Öl- und Gasprojekte, worunter unter anderem der 400-Milliarden-Deal zwischen China und der Gazprom falle, der im Mai beschlossen wurde, sowie das Angebot einer Partnerschaft in einem 270-Milliarden-Deal im Vankor-Feld der Rosneft in Ostsibirien.

Vor allem im Bereich der landwirtschaftlichen Produkte wird künftig auch Lateinamerika eine größere Rolle spielen, nachdem Brasilien und Argentinien bereits Schritte unternommen haben, um sich in Zeiten des Importverbots für europäische Produkte als Ersatzlieferant zu empfehlen. Auch der eigene landwirtschaftliche Sektor sei, so Putin, im Vorjahr um 6,2 Prozent gewachsen, was ebenfalls dazu beitrage, die Abhängigkeit von Importen zu senken.

Trotz schwachen Rubels keine Kapitalverkehrskontrollen geplant

Angesichts der anhaltenden Schwäche des Rubels trat Putin Gerüchten entgegen, Russland würde Geldflüsse in Fremdwährungen stärker kontrollieren oder die Zentralbank könnte den freien Währungsfluss über die Grenzen der Russischen Föderation unterbinden.

Russland muss im Jahr 2014 einen Kapitalabfluss von mehr als 100 Milliarden US-Dollar befürchten. Kapitalverkehrskontrollen könnten eine mögliche Gegenmaßnahme darstellen. Russland will aber an deren 2006 beschlossener Abschaffung festhalten und die Zentralbank weiter daran arbeiten lassen, den Rubel bis 2015 in eine frei handelbare Währung umzuwandeln.

Der Rubel hatte am Dienstag mit 39,71 US-Dollar den tiefsten Stand seit 1998 erreicht. Präsident Putin schließt nicht aus, dem Rubel auf dem Weg zur frei handelbaren Währung mittels eines Stimuluspakets auf die Sprünge zu helfen. Die Bank of Russia habe, so der Präsident, ausreichend an Instrumenten zur Verfügung, um finanzielle Stabilität zu garantieren.

Die Inflation von voraussichtlich 7,5-8 Prozent im Jahr 2014 sei eher eine vorübergehende Erscheinung. Höhere Importpreise, vor allem für Nahrungsmittel, zeigten jedoch die Dringlichkeit der Entwicklung einer verbesserten heimischen Produktion auf.

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