Programmbeschwerde gegen Tagesschau wegen Falschmeldung "Russische Kampfjets bombardieren Klinik"

Erneut ist Programmbeschwerde gegen die Tagesschau eingereicht worden. Der Vorwurf lautet auf Falschdarstellung und Manipulation von Nachrichten. Hintergrund ist ein Tagesschau-Bericht über einen angeblichen Angriff russischer Kampfjets auf ein Krankenhaus in Syrien. Doch weder spricht die betroffene Organisation von einem russischem Bombardement, noch legen die Fotos des Gebäudes mit intakten Fenstern einen solchen Angriff nahe. RT Deutsch dokumentiert die Programmbeschwerde im Wortlaut.
Programmbeschwerde gegen Tagesschau wegen Falschmeldung "Russische Kampfjets bombardieren Klinik"

Programmbeschwerde - Falschmeldung über russischen Bombenangriff

 

Sehr geehrter Herr Marmor,

"Bericht über Angriff in Syrien: Russische Kampfjets bombardieren Klinik"

Diese Bildzeile der Tagesschau suggeriert erwiesene Fakten. Erst im Nachrichtenfilm heißt es dann vorsichtiger “möglicherweise”:

“Bei einem Luftangriff im Nordwesten Syriens haben russische Kampfflugzeuge möglicherweise ein Krankenhaus getroffen….”

und erst ganz am Schluss der Meldung wird mitgeteilt, dass die Krankenhaus-Trägerin, die syrisch-amerikanische Hilfsorganisation SAMS 2 Tote melde, die Bombardierung durch Kampfjets aber nicht bestätige. Selbst die Geschädigte weiss also nichts von 13 Getöteten. Dennoch behaupten die fernen Gniffke-Stuben, russische Flieger hätten das Krankenhaus bombardiert. Dümmer und durchsichtiger können Nachrichten nicht mehr gefälscht und manipuliert werden. Auch Fälschen will ordentlich gelernt sein. Man fragt sich: War da jemand in der Redaktion betrunken, als dieser Nachrichtentext formuliert wurde? Oder gibt es für jede Propaganda-Meldung inzwischen eine Leistungszulage?

Wegen der Falschdarstellung nehmen wir auf die von der "Propagandaschau“ dargelegten Fakten ausdrücklich Bezug:

"Ursprung dieser Meldung ist die selbsternannte “Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte”, eine One-Man-Show eines syrischen Oppositionellen in Großbritannien. Dass dieser durch seine politische Opposition zur syrischen Regierung keine sonderlich seriöse Quelle darstellt, liegt auf der Hand, ist aber für westliche Mainstreammedien kein Hinderungsgrund, ihre seit Jahren andauernde Propaganda über den verheerenden Konflikt immer wieder mit Informationen aus dieser Quelle zu füttern. Dass man dabei obendrein aus dieser Quelle immer nur selektiv gerade die Informationen in der deutschen Öffentlichkeit verbreitet, die die westliche Mär vom “bösen Regime” und den“moderaten Rebellen” stützt, bestätigt die Bewertung, dass es hier nicht um ausgewogene Information, sondern knallharte Desinformation und Meinungsmache handelt.

So veröffentlichte Rami Abdul Rahman, der Mann, der die “Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte” ist, gestern eine dürftige Mitteilung, dass in Sermin, in der Region Idlib, ein Hospital angeblich von Kampfflugzeugen bombardiert worden sei, von denen seine Quellen “glauben”, dass es russische Flugzeuge waren. Er spricht von mindestens 13 Toten, darunter ein Physiotherapeut, ein Wachmann und ein Mitglied der zivilen Verteidigung:

'Idlib Province:It rose to 13 at least the number of persons killed in the bombing by warplanes believed to be Russian on the hospital area in the town of Sermin, among the dead is a physiotherapist and one of the hospital guards and a member of the Civil Defense.'

Es gibt von dieser Quelle weder Bilder noch Videos und keine namentlichen Zeugen, die diese Meldung in irgendeiner Weise von “Hastegehört” unterscheidbar oder gar überprüfbar machen könnten. In Zeiten, da quasi jeder Syrer ein Smartphone hat, ist schon das ausgesprochen verdächtig.

Die ebenfalls der Opposition nahestehende syrisch-amerikanische Hilfsorganisation SAMS, die das möglicherweise bombardierte Hospital betrieben hat, veröffentlichte ebenfalls nur eine knappe Mitteilung auf Twitter und Facebook, in der allerdings von russischen Kampfjets keine Rede ist und nur 2 Opfer beklagt werden. Dafür ist ein Foto abgebildet, das in mehrfacher Hinsicht aufschlussreich ist."

Wir forden Sie auf, die Meldung als rechtswidrige Propaganda-Meldung einzuordnen. Außerdem regen wir nach § 13 NDR-Staatsvertrag an, in den Nachrichtensendungen, die Manipulation einzugestehen und sich bei dem russischen Botschafter und den Zuschauern zu entschuldigen.

Außerdem bitten wir um eine zeitnahe Bearbeitung der Programmbeschwerden. Eine Bearbeitungsdauer von mehreren Monaten im Rundfunkrat ist unzumutbar, insbesondere auch deswegen, weil das Gremium mit über 50 Personen mehr als üppig ausgestattet ist.

Mit freundlichen Grüßen

Friedhelm Klinkhammer

Volker Bräutigam

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