USA drängen Irak zu Verzicht auf Anfragen an Moskau im Antiterrorkampf

Washington drängte die irakische Regierung in Bagdad dazu, sich von der Militärkooperation mit Russland gegen den IS zu distanzieren, ansonsten würden die USA ihre Hilfen künftig einstellen, berichtete das US-Nachrichtenportal CBS unter Berufung auf hochrangige US-Militärs am Dienstag.
USA drängen Irak zu Verzicht auf Anfragen an Moskau im Antiterrorkampf

"Ich sagte ihnen, dass wir nur sehr schwerlich Hilfen anbieten könnten, wenn auch die Russen vor Ort sind, um Operationen durchzuführen. Wir können keine Operationen durchführen, solange sich auch die Russen im Irak operieren", klärte der US-Generalstabschef Joseph Dunford am Mittwoch über seinen kurzfristigen Besuch in Bagdad auf. Am Dienstag traf sich Dunford mit dem irakischen Premierminister Haider al-Abadi und Verteidigungsminister Khaled al-Obeidi.

Der US-General gab an, dass in den USA große "Besorgnis" über eine kolportierte Anfrage al-Abadis in Moskau nach Luftschlägen gegen den selbsternannten "Islamischen Staat" entstanden sei. Mit der Drohung, den Irak im Kampf gegen den IS allein zu lassen, gab Dunford an, dass die USA "mit Russland keine Beziehungen im irakischen Kontext unterhalten" wollen.

Die unverhohlenen Drohungen vonseiten des ranghöchsten US-Generals kommen zu einem Zeitpunkt, da Moskau zusammen mit syrischen Regierungstruppen, der libanesischen Hisbollah und iranisch-schiitischen Milizen im Rahmen von Luft- und Bodenoffensiven unter anderem gegen den IS in Syrien vorgeht.

Die US-geführte Anti-IS-Koalition konnte seither kaum mehr auf sich aufmerksam machen, auch wenn Washington und Moskau am Dienstag ein Abkommen zur Verhinderung von möglichen Flugzeug-Kollisionen über syrischem Luftraum schlossen.

Insbesondere schiitische Vertreter der irakischen Politik machten ihrem Unmut über die fragwürdige Kooperation mit den USA Luft, welche seit der Einnahme von Mosul 2014 kaum merkliche Erfolge gegen den IS zeitigte. Die Extremistenmiliz vermochte in dieser Zeit sogar noch ihren Einflussbereich auf die 100 Kilometer von Bagdad entfernte Stadt Ramadi auszubauen. Zudem gelten Schiiten-Vertreter im Irak weithin als Iran-hörig, welcher in Russland einen strategischen Partner bei der Bekämpfung des US-Einflusses in Nahost sieht.

"Abadi sagte im Gespräch mit den schiitischen Gruppen, dass es nicht der richtige Zeitpunkt sei, um mit den Russen in den Kampf zu ziehen, weil dies zu Komplikationen und ungeahnten Folgen mit den Amerikanern führen würde. Das hätte wiederum einen negativen Einfluss auf die langfristigen Beziehungen zu den USA", zitierte indes die Nachrichtenagentur Reuters das Resümee eines hochrangigen schiitischen Politikers aus dem unmittelbaren Umfeld von al-Abadi.

Am Mittwoch schaltete sich der russische Botschafter ein und kommentierte die glanzlose Alles-oder-Nichts-Politik Washingtons auf dem MicroBloggingdienst Twitter mit den Worten, dass sich "die Terroristen freuen müssen" über die Nachricht, dass Russland auf Druck der USA wohl keine formelle Anfragen für eine Luftkampagne im Irak von Bagdad erhalten dürfte.

 

 

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