Putin im Interview: Keine Entsendung von Bodentruppen, aber Militärhilfe für Syrien soll Weg für politische Kompromisse bahnen

In einem ausführlichen Fernsehinterview mit dem russischen Staatsfernsehen hat der russische Präsident Wladimir Putin betont, dass die Entsendung von Bodentruppen nach Syrien nicht zur Debatte steht. Zudem negierte Putin imperiale Bestrebungen mit den Worten: "Wenn Sie auf die politische Weltkarte schauen, dann sehen Sie, was Russland ist. Es ist evident, dass wir weder ausländisches Territorium benötigen noch natürliche Ressourcen. Wir sind ein autarker Staat."
Putin im Interview: Keine Entsendung von Bodentruppen, aber Militärhilfe für Syrien soll Weg für politische Kompromisse bahnen

"Was auch immer passieren mag, wir werden das [Entsendung von Bodentruppen] nicht tun und unsere syrischen Freunde sind sich dessen bewusst", betonte Wladimir Putin im Gespräch mit dem russischen Journalisten Wladimir Solowjow.

Die primäre Aufgabe der russischen Luftstreitkräfte beläuft sich auf "die Stabilisierung der legitimen Autorität in diesem Land und die Schaffung von Bedingungen, um politische Kompromisse einzugehen", fasste Putin zusammen.

Das russische Staatsoberhaupt betonte, dass Moskau die von den USA angeführte Anti-IS-Koalition stets über seine Operationen in Syrien informierte:

"Wir klärten im Voraus unsere amerikanischen Partner und viele andere über unsere Interventionen und Pläne auf, insbesondere jene, die in Syrien agieren."
Zudem verwies Putin darauf, dass Russland im Gegenzug "zu keinem Zeitpunkt [vom Westen] über eigene Operationen aufgeklärt wurde".

"Wir machen das als Zeichen unseres guten Willens und um unsere Offenheit für eine kooperative Arbeit zu signalisieren", fügte er hinzu. "Ich möchte nochmal betonen, dass wir im Einklang mit dem internationalen Recht handeln".

Die russischen Operationen in Syrien seien keinesfalls spontan und gehen aus einer detaillierten Satelliten- und Luftüberwachung hervor. Zu diesem Zweck habe Russland auch in Kooperation mit dem Irak, Iran und Syrien ein Nachrichtenzentrum in Bagdad eingerichtet. Der russische Präsident betonte diesbezüglich:

"Was auch immer in der Luft und auf dem Boden passiert, das sind keine spontane Aktivitäten, sondern Teil einer Realisierung von zuvor ausgearbeiteten Plänen."
Offen räumte Putin den Umstand ein, dass der in den letzten Monaten durch türkische, saudische und katarische Stellvertreter in Nordsyrien geschwächte Präsident nur dann politische Kompromisse erwarten könne, wenn die syrische Armee ihre Kampfbereitschaft beweist.

Mit Blick auf den Marschflugkörper-Angriff vom Kaspischen Meer auf Stellungen des selbsternannten "Islamischen Staates" sagte Putin, dass der Einsatz eine absolute Überraschung für die US-Geheimdienste gewesen wäre. Er betonte, dass es jedoch nicht die Zeit dafür sei, mit Steinen auf die US-Geheimdienstlandschaft zu werfen:

"Der US-amerikanische Geheimdienst gehört zu den besten auf dieser Welt, doch er weiß nicht alles – und er sollte es auch nicht."
Unterdessen hätten russische Militärexperten dem Pentagon neue Pläne im Kampf gegen den Terrorismus in Syrien vorgestellt, bestätigte der russische Präsident.

Mit Blick auf die nationale Sicherheit der Russischen Föderation wurde zu verstehen geben, dass sich Russland gegen alle ausländischen und inländischen Gefahren zu verteidigen wisse, dennoch betonte Putin, dass "die russische Außenpolitisch friedlich sei, ohne Übertreibungen".

Er führte weiter aus:

"Wenn Sie auf die politische Weltkarte schauen, dann sehen Sie, was Russland ist. Es wird evident, dass wir weder ausländisches Territorium benötigen noch natürliche Ressourcen. Wir haben alles im Überfluss. Wir sind ein autarker Staat."
Russland habe kein Interesse daran, ein Reich oder die Sowjetunion wiederaufzubauen, trotzdem "müssen wir unsere Unabhängigkeit und Souveränität verteidigen". Putin schloss: "Wir haben das zuvor getan, wir werden das auch in Zukunft tun".

 

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