"Steigt aus!" - Intelexit-Aktivisten werfen mittels Drohne Flugblätter über NSA-Dagger Complex in Darmstadt ab

Im Zweiten Weltkrieg war es eine beliebte Propaganda-Technik, nun bedienten sich Anti-Überwachungs-Aktivisten der Gruppe Intelexit der Methode des Abwerfens von Flugblättern. Mit einer Drohne verbreiteten diese einen Aufruf an die Mitarbeiter des NSA-Dagger Complex im hessischen Darmstadt. Die Aktivisten hoffen, so die Geheimdienstler überzeugen zu können die Seiten zu wechseln, auf dass diese sich dem Protest gegen die Massenüberwachung anschließen.
"Steigt aus!" - Intelexit-Aktivisten werfen mittels Drohne Flugblätter über NSA-Dagger Complex in Darmstadt ab

Der Abwurf der Flugblätter, der am vergangenen Freitag stattfand, war die jüngste Aktion der Aktivistengruppe Intelexit aus Berlin. Ziel von Intelexit ist es, bei den Mitarbeitern der US-amerikanischen NSA und des britischen GCHQ ein Bewusstsein für die Problematik der Massenbespitzelung, die von ihnen ausgeht, zu schaffen. Mehr noch: Intelexit will die Zuarbeiter der globalen Überwachungsarchitektur mit der moralischen Verwerflichkeit ihrer Arbeit konfrontieren und sie überreden ihnen Job zu kündigen.

Ihre neueste Aktion nahm die Gruppe auf Video auf. Pathetische Musik setzt ein, ein im Anzug bekleideter Mann belädt eine Modell-Drohne mit Flugblättern, bevor das Gerät abhebt und aus der Luft den Dagger Complex filmt, eine US-Militäreinrichtung im hessischen Darmstadt. Von hier aus wird dem US-Militärstützpunkt in Ramstein mit Spionagetätigkeiten zugearbeitet. Nach einem Rundflug wirft die Drohne ihre Ladung schließlich über dem Gelände ab.

Laut dem Enthüllungsportal The Intercept arbeiten 1.100 Menschen in der Spionageeinrichtung der NSA: Sascha Fugel, ein Sprecher der Intelexit-Kampagne, teilte über eine Presseerklärung mit:

"Wir laden unsere zahlreichen Unterstützer ein, über innovative Möglichkeiten nachzudenken, jene zu erreichen, die bekümmert sind über ihre Rolle als Unterstützer der Massenüberwachung und des Drohnenkrieges."

Zwar wurde der genaue Wortlaut der abgeworfenen Flugblätter nicht veröffentlicht, aber aus der Internetseite von Intelexit geht hervor, dass sich die Aktivistengruppe als direktes Angebot einer Exit-Strategie für Geheimdienstmitarbeiter sieht. Ähnliche Programme gibt es seit Jahren für Rechtsradikale, die aus ihren Strukturen entfliehen wollen. So bietet Intelexit Beratung an, um innere Konflikte zu lösen, liefert Argumente die mit den Mythen über die Vorteile der Überwachung aufräumen und hilft dabei, Kündigungsschreiben zu formulieren. Auch verfügt die Organisation über ein weites Netzwerk, um juristische und psychologische Unterstützung bereitzustellen.

"Wir wissen, dass es Angestellte des Dagger Complex gibt, die sich aufgrund ihrer Einbindung in Spionage einem großen moralischen Konflikt ausgesetzt fühlen.", fügte Fugel seinem Statement hinzu.

Auch bekannte Whistleblower wie der ehemalige NSA-Angestellte Thomas Drake, der von der US-Regierung unter dem Spionage-Gesetz angeklagt wurde, nachdem er Rechtsbrüche und Korruptionsfälle der Regierung öffentlich gemacht hatte, unterstützen Intelexit und sind in einigen Videos der Organisation zu sehen.

In einer vorangegangenen Kampagne hat die Gruppe bereits mobile Webetafeln in der Nähe von US-Geheimdienst-Einrichtungen aufgefahren. Auf den Plakaten ist unter anderem zu lesen:

"Schluss mit Paranoia. Wir helfen Ihnen beim Geheimdienst auszusteigen."

Im RT-Interview beschrieb Intelexit-Sprecherin Sandra Baierl kürzlich die Ziele der Gruppe:

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