Blockade der Krim für ukrainische Lebensmittel und kein Ende in Sicht

Um gegen angebliche Menschenrechtsverletzungen gegen Krimtartaren auf der russischen Schwarzmeer-Halbinsel zu protestieren, haben Aktivistengruppen der pro-ukrainischen Minderheit damit begonnen, sich an der Blockade von Lebensmitteln zu beteiligen. Seit Sonntag gilt um das Gebiet bereits kein Durchkommen mehr für die Lieferungen von ca. tausend Tonnen Last, größtenteils bestehend aus Nahrung. Ausgerufen wurde die Sperre letztens Wochenende. Gemeinsam mit Anhängern der radikalen Nationalistenmiliz Rechter Sektor, sowie weiteren nationalistischen Vereinigungen, sperrt jetzt auch die muslimische Minderheit den Weg auf die Krim unter den untätigen Augen Kiews ab.
Blockade der Krim für ukrainische Lebensmittel und kein Ende in Sicht

Rund um die Ortschaften Tschongar, Tschaplinka und Kalantschk wird seit Sonntag hunderten von LKWs das Durchkommen durch Straßensperren in Form von Betonblöcken erfolgreich verwehrt. Lediglich Personentransporten wird noch Platz gemacht. Gemeinsam mit der Polizei, die für Mitglieder des Rechten Sektors, Veteranen der ukrainischen Freikorps, Automaidan Odessa und Smooboronna Maidana Zeltlager aufgeschlagen hat und für Trinkwasser und Lebensmittelnachschub sorgt, wird die Sperrung der Straßen weiterhin am Leben gehalten.

Da nach Ansicht der Kiewer Junta die Grenzen zwischen der Halbinsel und dem Festland nicht existieren, gäbe es keinen Grund für Polizei und Militär die Blockade zu räumen, so Vertreter der ukrainischen Regierung. Mittlerweile kommentierte der ukrainische TV-Sender "112 Ukraine" die eigene Berichterstattung vom Checkpoint mit den Worten: "Hunderte Sicherheitskräfte sind vor Ort, um für Ordnung zu sorgen."

Gleichzeitig begannen auch krimtartarische Aktivisten nach eigenen Angaben damit, ihren Protest gegen Verfolgung und Degradierung der muslimischen Minderheit auf der einstig ukrainischen Halbinsel durch eine weitere Sperrung für LKWs Luft zu machen. Noch zuvor kündigten Rada-Abgeordnete und Anhänger der nichtregistrierten Vereinigung "Medschlis der Krimtartaren" durch Refat Tschubarow und Mustafa Dschemilew an, die Grenzsperrung zur Halbinsel für Lebensmittellieferungen und weitere ukrainische Waren unzugänglich zu machen.

Nach offizieller Stellungnahme der Behörden in Sewastopol, gäbe es jedoch keinen Grund zur Sorge, die Versorgungssicherheit sei weiterhin gesichert.

Nach Angaben des Vizepremiers der Krim, Ruslan Balbek, prognostiziere die Regierung der Halbinsel keine größeren Folgeschäden durch die ukrainische Blockade. "Anders als vor einem Jahr sind wir heute nicht mehr an die ukrainischen Lieferungen angewiesen, die jetzt weniger als 20 Prozent betragen", so der Vizepremier der Krim, Michael Scheremet. Nichtsdestotrotz sollen sich Behörden bereits auf mögliche Unruhen vor Ort vorbereitet haben.

Aktuell sei die Lage im Grenzgebiet jedoch noch ruhig. Beobachter in der Ukraine und Russland schenken den Aussagen der offiziellen Stellen jedoch nur begrenzt Glauben. Obwohl die Schwarzmeer-Halbinsel in der Tat weniger Lebensmittel aus der Ukraine einfährt, erfolge der Import russischer Waren auf dem gleichen Landweg, der aktuell von der Sperrung betroffen ist.

Sollte die Blockade somit länger andauern, müssten künftige Einfuhren auf dem Luftweg und mit Fähren bei Kertsch erfolgen. Rosinenbomber aus Moskau wären also nicht nötig.

Welche Forderungen die ukrainisch-nationalistischen Organisationen mit ihrer Teilnahme an der Blockade verfolgen, bleibt offen. Für Krim-Republikchef Sergej Aksjonow nutzt Kiew die Sperrung der Halbinsel vor allem als Trumpfkarte bei politischen und ökonomischen Verhandlungen mit Russland aus.

Der Rechte Sektor soll mit seiner Anwesenheit vor Ort lediglich die Interessen der ukrainischen Regierung unterstützen. Ob das den nationalistischen Anhängern des Rechten Sektors, die sich bereits seit längerem gegen die aktuelle Staatsführung aussprechen bewusst ist, blieb bisher unbeantwortet.

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