Profite mit Flüchtlingen: Daimler-Chef Zetsche freut sich auf "hoch motivierte Arbeitskräfte"

Die Flüchtlingsdebatte tritt in eine neue Phase ein. Nachdem die grundlegende Bewertung des Themas abgeschlossen ist und sich in Deutschland die Meinung durchgesetzt hat, dass Flüchtlinge willkommen sind, geht es nun darum, das Thema für Profitinteressen und Lobbypolitik zu instrumentalisieren. Wie aufeinander abgestimmt, wenden sich die ersten Stichwortgeber zu diesem Zwecke an die Öffentlichkeit.
Profite mit Flüchtlingen: Daimler-Chef Zetsche freut sich auf "hoch motivierte Arbeitskräfte"

Gesellschaftliche Großthemen folgen stets ähnlichen Zyklen: Nachdem sich jeder auf seine Weise zur Sachlage geäußert hat, das ganze Land von nichts anderem mehr spricht und der generelle Rahmen zur Meinungsbildung gesetzt wurde, ist es nur eine Frage der Zeit, bis organisierte Interessengruppen versuchen, ihre persönlichen Ziele entlang des Themenkomplexes durchzusetzen. So ergeht es nun auch der Flüchtlingsdebatte.

Nach Wellen der teils gewaltsamen Ablehnung, gefolgt von demonstrativer Willkommenseuphorie, melden sich nun zahlreiche Stimmen aus Wirtschaft und Politik zu Wort. Unter ihnen befindet sich auch der Daimler-Chef Dieter Zetsche. Dieser verspricht sich von den Flüchtlingsströmen vor allem "hoch motivierte Arbeitskräfte", die gar für eine Art "neues Wirtschaftswunder in Deutschland" sorgen können. Auf der IAA in Frankfurt ließ der Daimler-Chef verlautbaren:

"Im besten Fall kann es auch eine Grundlage für das nächste deutsche Wirtschaftswunder werden – so wie die Millionen von Gastarbeitern in den 50er und 60er Jahren ganz wesentlich zum Aufschwung der Bundesrepublik beigetragen haben."
Da die Menschen ihr komplettes Leben zurücklassen, seien sie besonders motiviert. Genau solche Menschen suche Daimler.

Daran, dass diese Arbeitskräfte nun in ihren Herkunftsländern fehlen und der massenhafte Wegzug von jungen, motivierten Menschen nach dem Krieg die nächste Katastrophe für diese Länder bedeutet, scheint Zetsche allerdings nicht zu denken.

Die deutsche Wirtschaft freut sich hingegen auf sowohl billige als auch willige Arbeitskräfte und verdient damit gleich doppelt an der Katastrophe. Nachdem zuvor schon erfolgreich Waffen und andere Rüstungsgüter in Krisenstaaten exportiert wurden, bemächtigt man sich nun dem "Humankapital". Da passt es ins Bild, dass neoliberale Stichwortgeber wie Hans-Werner Sinn - seit jeher ein Gegner fairer Arbeitsbedingungen - bereits vorschlagen, dass für die Flüchtlinge auch gleich noch der Anfang des Jahres in Kraft getretene Mindestlohn außer Kraft gesetzt wird.

Dass dann auf dem Markt niemand mehr eine Chance hat, einen Arbeitsplatz zu finden, wenn er selbst noch den gesetzlichen Mindestlohn von 8,50 Euro einfordert, sollte jedem klar sein. So ist das "Wirtschaftswunder für Deutschland", welches sich Zetsche verspricht, in Wirklichkeit eher ein Profitwunder für eine überschaubare Finanz- und Wirtschaftselite. Die Flüchtlinge zahlen dafür genauso die Zeche wie die Arbeitnehmer in Deutschland.

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